, , ,

5 Gründe, warum wir auf unserer Reise so viel Zeit haben

Ein Phänomen, dass ich schon seit längerem unterschwellig feststelle: unterwegs fallen jede Menge lästige Alltagspflichten weg, bzw. minimieren sich.

Ein Leben ohne Spülmaschine?

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass ich selbst mit festem Wohnsitz keine mehr haben möchte. Und das aus mehreren Gründen:

1. Wir sind fast schon gezwungen, den Abwasch direkt nach dem Essen zu erledigen, da hier viel zu wenig Platz ist, um alles rumstehen zu lassen. Das spart jede Menge Zeit, in der wir früher rumgetrödelt haben, Stunden später noch den Tisch abräumen mussten, immer wieder von Hand nach dem Spülmaschinengang nachgeputzt haben und das Ding morgens auch noch ausräumen mussten… 😉

2. Ohne Spülmaschine überlegt man sich viel bewusster, wieviel Töpfe und Schüsseln man zur Essens-Zubereitung wirklich braucht und spart dabei automatisch Geschirr.

3. Wir haben gar nicht ausreichend Geschirr und Besteck für mehrere Mahlzeiten, ohne zwischendurch den Abwasch zu machen.

4. Die Essensreste zementieren sich in der Hitze innerhalb von einer halben Stunde an Teller und Töpfe, was wir tunlichst vermeiden wollen.

5. Versuchen wir Ameisenströme gar nicht erst aufkommen zu lassen.

6. Und last but not least sparen wir das Geld der teuren Tabs und verbrauchen ungleich weniger Wasser!

12007020_9756509_350729465_n

Staubsaugen auf Sparflamme

Statt 140qm Bodenfläche sauge ich hier ca. 4qm Teppichboden. Selbst mit unserem akkuschwachen Handstaubsauger brauche ich dafür maximal zwei Minuten mit allen Kanten und Ritzen. Und Susanna beteiligt sich auch gerne.

Wäscheberg ade?

Statt 2-3 Maschinen Wäsche die Woche, produzieren wir hier 1 Maschine in zwei Wochen.

Das liegt nicht etwa daran, dass wir uns keine Gedanken mehr um Sauberkeit machen. Wir haben im Wohnmobil einfach nicht so viele Kissen, Decken, Vorhänge und Polster wie in einem Haus. Zudem lassen sich ein Haufen Flecken von Hand in wenigen Sekunden ausreiben, die ich ansonsten bequemerweise in die Maschine gesteckt hätte. Und man tendiert tatsächlich dazu, bestimmte Gebrauchsutensilien wie Handtücher länger zu benutzen, da es bei Licht betrachtet ziemlich sinnlos ist, sie ständig zu waschen. Nach dem Duschen ist man schließlich sauber!

Dass ich je nach Campingplatz oder Waschsalon zwischen 2 und 4,50 € pro Maschine zahle, kommt durch den massiven Rückgang unserer Nebenkosten (Wasser, Strom, Waschmittel) auch wieder rein…

Nie wieder putzen?

Schön wär’s aber unser Mini-Bad mache ich ja fast schon gerne sauber. Vor allem wenn ich daran denke, wie lange ich mit dem Haus für 2 Bäder, 7 Zimmer, eine Wohnküche, einen 4-Räume-Keller, 29 Fenster und 2 Autos gebraucht habe!

Staubwischen erübrigt sich im Wohnmobil, da wir einfach alles ständig im Gebrauch haben.

Allzeit glückliche Kinder?

Nein, natürlich nicht! Aber wir stellen schon fest, dass Giulio und Susanna durch das sehr naturnahe Leben, das sich tagsüber zu 95% draußen abspielt, deutlich zufriedener und ausgeglichener sind.

Vor dem Wohnmobil gibt es einfach immer was zu entdecken: entweder eine neue Umgebung, spannende Insekten, Tiere, Steine, einen Bach, Pfützen oder Kinder, wenn wir z.B. auf einem Campingplatz sind.

Also sparen wir alle zusammen Zeit, die wir früher mit gereiztem Schlichten der ständigen Streitigkeiten, angestrengtem Co-Spielen neben den nervigen Haushaltspflichten und langwierigem Nachdenken über das nächste, potenzielle Ausflugsziel verbracht haben.

Ich frage mich schon, warum wir uns mit dem Haus selbst so gequält haben und warum wir es für nötig gehalten haben, so viel Wohnfläche in Schuss zu halten.

Weil „man“ eben ein Haus hat mit Familie? Damit es schön aussieht für die anderen? Weil die Kinder es brauchen?

Das war der größte Aufschrei in unserem Umfeld: dass wir den Kindern ihr Zuhause wegnehmen, dass sie jetzt heimatlos und entwurzelt sind. Bei aller Traurigkeit, die ich lange Zeit über diesen Gedanken empfunden habe, wird mir immer bewusster, wie glücklich unsere Kinder hier mit uns jetzt gerade sind.

Wiegt unser gemeinsames, freies Leben ohne den alltäglichen Luxus einer komfortablen Wohnung oder einem Haus am Ende doch schwerer, als die vertraute Umgebung?

Wir vermissen unsere Verwandten und Freunde, keine Frage, aber dennoch würden wir die Frage für uns doch mit „Ja.“ beantworten.

12021823_3396350__n

 

Und jetzt bist Du dran! Hat Dir dieser Beitrag gefallen? Dann teile ihn doch mit Deinen Freunden, vielen Dank für Deine Unterstützung!

Willst Du Deine Gedanken mit uns teilen? Sehr gerne, direkt hier unten in der Kommentarbox.

Interessierst Du Dich für unser Gespräch mit Ka Sundance am Strand zwei Jahre später? Im Video erfährst Du mehr:

Alles Liebe und viele Grüße aus unserem Wohnmobil,

 

 

4 Kommentare
  1. Jasmin sagte:

    Ich lese wirklich gerne euern Blog und sehe so viele Parallelen. Ihr macht mir Mut, dass es mit zwei Kinder machbar ist.
    Danke für den Einblick in die „täglichen“ arbeiten, die ja doch erledigt werden müssen, aber kein Vergleich zu früher darstellen.

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Jasmin,
      da können wir Dir auf jeden Fall Mut machen. Ein „Haus“-halt lässt sich unglaublich reduzieren, wenn man sich traut… 🙂

      Alles Gute für Euch!

      Antworten
  2. Daniela sagte:

    Ganz, ganz toll! Ihr habt das so richtig gemacht! Zeit haben ist so wichtig und unbezahlbar! Die wertvolle Zeit, die ihr jetzt mit euren Kindern verbringt, wird euch euer Leben lang zufrieden und glücklich machen. Ihr seid eine wundervolle Familie, ich freue mich für euch! Macht weiter so, und lässt euch von nichts und niemanden davon abbringen!!

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar