Aus dem Bauch heraus – unser Weg zur natürlichen Geburt
„Vor diesem Augenblick der Geburt, diesem so empfindlichen Moment, sollten wir die allergrößte Hochachtung haben.
Hier geschieht etwas, das so wenig greifbar ist wie das Erwachen am Morgen.
Das Kind ist auf der Schwelle zwischen zwei Welten.
Es zögert.
Um Himmels Willen, drängt es nicht.
Lasst es kommen.
Lasst ihm sein eigenes Tempo, seinen Rhythmus, seine Zeit.“
(Frédérick Leboyer, Geburt ohne Gewalt)
Vorfreude, Aufregung, Unruhe, innerlich zittere ich vor positiver Anspannung, dann ist es soweit:
Die große Kreißsaal-Flügeltür schwingt automatisch auf und hier stehe ich also, mit zwanzig Jahren, nach dem Abitur und einem einjährigen Aufenthalt in Paris an meinem ersten praktischen Tag in der dreijährigen Hebammenausbildung.
Ich werde einer älteren Hebamme zugeteilt, die mir mit ihrer Körpersprache unmissverständlich signalisiert, dass sie meine Anwesenheit als störend empfindet.
Wir betreuen eine Zweitgebärende, bei der ein vaginaler Abstrich entnommen werden soll. Die Hebamme fordert mich auf, das Bett als gynäkologischen Stuhl vorzubereiten. Leider habe ich dieses Kreißbett-Modell noch nie gesehen und stehe völlig überfordert vor all den Griffen und der Fernbedienung. Nachdem meine Mentorin diese Aufgabe gereizt selbst übernommen hat, frage ich nach, ob ich noch etwas helfen kann, aber ihre Antwort lautet:
“Nein danke! Sie können mir ganz bestimmt nicht helfen, Sie können ja noch nicht mal ein Bett bedienen!“
Ich stehe mitten im Raum und fühle alle Blicke, von der Frau, ihrem Mann und dem Oberarzt, auf mir und bin mit Lichtgeschwindigkeit desillusioniert von den Traumvorstellungen der Hebammenausbildung.
Diese Erfahrung innerhalb der ersten Frühdienststunde wird fast schon sinnbildlich für das Anfangsjahr im Kreißsaal der Uniklinik.
Mit dem roten Punkt auf meinem Namensschild (nach dem Ampelprinzip für Unterkurs, grün im Oberkurs) bin ich bei Vielen gleichermaßen abgestempelt und abgeschoben in eine der untersten Schubladen der Kreißsaal-Hierarchie.
Durch das zunehmende Wissen und eingespielte Arbeitsabläufe wird es zum Glück schnell leichter. Mit Unmengen an Pathologien, Notkaiserschnitten und generell komplizierten Geburtsverläufen konfrontiert, lerne ich die medizinisch-technisch orientierte Geburtshilfe aus dem Effeff kennen. Eine Geburt als etwas Normales, Natürliches, Unaufgeregtes und als ein bereicherndes, intimes Erlebnis zu betrachten, fällt mir dabei kaum ein.
Trotz allem und weil ich es eben auch nicht anders kenne, arbeite ich sehr gerne im Kreißsaal, freue mich über die vielen Geburten, die ich begleiten darf und gehe völlig in der Hebammenarbeit auf.
Den noch häufig rauen Ton wegzustecken, gelingt mir in den drei Jahren nicht immer, aber im Großen und Ganzen gehe ich mit ungebrochener Leidenschaft aus der Ausbildung und freue mich sehr auf die neue Eigenständigkeit als examinierte Hebamme.
In einer Klinik mit etwa tausend Geburten pro Jahr beginne ich mein Berufsleben. Es fällt mir leicht, mich in das freundliche Team zu integrieren, mir die Abläufe einzuprägen und zügig zu arbeiten. Vor allem in Notfällen bin ich geübt, komme nun aber auch mehr mit interventionsfreieren Geburten in Kontakt.
Dann werde ich schwanger und nach genau einem Jahr als eigenständige Hebamme bekomme ich ein Beschäftigungsverbot wegen vorzeitiger Wehentätigkeit in der 22. Woche und steige schon wieder aus dem Berufsleben aus.
Es folgen aufregende und anstrengende Monate der Schwangerschaft mit vielen Wehen, abwechselnd Ängsten und Glücksgefühlen und eine Geburt, die trotz liebevoller Hebammenbetreuung bei völliger Verkrampfung in einer PDA mündet und nach langem Kampf und ohne jeglichen Kontakt zu meinem Kind dann glücklicherweise doch noch auf natürlichem Weg zu Ende geht.
Leider ist die langwierige Geburt mit kindlicher Fehleinstellung und zwei Stichen in Giulios Kopf zur Sauerstoffbestimmung nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Er ist traumatisiert und scheint Schmerzen zu haben. Nach knapp drei Monaten entdeckt ein Osteopath drei ausgerenkte Halswirbel, die die enormen Stillschwierigkeiten, das schwallartige Erbrechen, das schrille Schreien und sein andauerndes Überstrecken erklären. Mit mehreren Sitzungen und einer zusätzlichen Cranio-Sacral-Therapie wird es besser und doch dauert es zwei Jahre, bis er nicht mehr im Hohlkreuz und nach hinten gestreckten Armen läuft.
Das seelische Trauma hält deutlich länger an. In den ersten Lebensjahren ist Giulio extrem verschüchtert, kann Berührungen von Fremden und Wasser auf dem Kopf nicht aushalten und tut sich sehr schwer mit unvorhergesehenen Situationen.
Die ersten Monate mit unserem Sohn sind dennoch wunderschön und ich platze fast vor Stolz. Aber es schwingt zunehmend eine schleichende Verzweiflung mit, weil mein Leben auf einmal von Grund auf verändert ist, die sozialen Verbindungen gekappt erscheinen, das Stillen über lange Wochen sehr schmerzhaft ist und sich gefühlsmäßig einfach alles um unser Kind dreht.
Bis ich nach fünf Monaten eine Bekannte treffe, die ihr Kind so ganz anders behandelt als alle anderen Mütter, die ich bis dahin kenne.
Von „Windelfrei“ hatte ich vorher noch nie etwas gehört, aber Oli und ich sind schon bei diesem ersten Besuch völlig fasziniert. Bereits auf dem Heimweg planen wir unser Vorgehen und ziehen Giulio gleich zu Hause die Windel aus.
Und plötzlich setzt sich eine ganze Kaskade von Ereignissen in meinem Leben mit Kind in Gang. Durch die neue Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse und Kompetenzen meines Sohnes steigt die Festigkeit unserer Bindung sprunghaft an, ich begeistere mich immer mehr für das Stillen und verschlinge Bücher zum Thema natürliche Babypflege, Langzeit-Stillen, Tragen, Windelfrei, Familienbett, Baby-led-weaning, respektvoller Umgang mit Kindern, kritische Betrachtung der empfohlenen Impfungen, Antipädagogik, Kontinuum-Konzept, freie Schulen, freie Bildung und generell alternative Bücher zur Kinderbetreuung.
Ich lerne, allgemein anerkannte Prozesse, die als normal gelten, kritisch zu hinterfragen. Das gilt auch für die Geburt, die in unserer Gesellschaft zu 98% in der Klinik stattfindet.
So komme ich also über Umwege zum Thema Hausgeburt. In der Ausbildung wurde im Gegensatz zur klinischen, wenig über alternative Geburtshilfe gesprochen und in meinem Praktikum bei einer freiberuflich tätigen Hausgeburtshebamme konnte ich leider keine Geburt miterleben. Demnach hatte ich damals so gut wie keine Berührungspunkte und war doch, ohne mich je ernsthaft mit dem Thema beschäftigt zu haben, prinzipiell gegen Geburten unter „Dschungel“-Bedingungen.
Einmal damit angefangen, kann ich jedoch nicht mehr aufhören, mich mit der natürlichen Geburt auseinander zu setzen.
Ich beschäftige mich mit mehr Literatur als in der gesamten Ausbildungszeit und lese Bücher, deren Texte sofort so viel Sinn für mich ergeben, dass ich das Gefühl habe, sie wären meinen eigenen Gedanken entsprungen.
Auf YouTube sehe ich mir Videos von ruhigen, fast schon besinnlichen Wasser- und Hypnobirthing-Geburten an, die so überhaupt nichts gemein haben, mit dem häufig gewalttätigen Pressen, das ich aus der Klinik kenne und all den Frauen, die ihr Körperbewusstsein und ihre Selbstbestimmtheit unbewusst an der Kreißsaaltür abgeben.
Unmengen Geburtsberichte aus Büchern, Blogartikeln und von den Homepages alternativer Frauen und freiberuflicher Hebammen setzen den Wunsch frei, dieses Wunder der gewaltfreien, selbstbestimmten Geburt mit unserem zweiten Baby erleben zu können.
Je mehr ich darüber erfahre, was in der Geburtshilfe alles möglich ist, umso trauriger werde ich aber auch über die Chance einer solchen Geburt für unser erstes Kind, die ich aus Unwissenheit verpasst hatte.
Giulios Geburt hat nichtsdestotrotz einen großen Umdenkungsprozess bei Oli und mir in Gang gesetzt. Wir konnten unser Bewusstsein auf vielfältige Weise erweitern.
Und ich persönlich konnte mich nicht nur in beruflicher Hinsicht, sondern auch was mein eigenes Selbst angeht, individualisieren.
Früher konnte ich nur schwer ausdrücken, wer ich eigentlich bin und was mich ausmacht; der Wunsch, meine Kinder so natürlich wie möglich großzuziehen und ihre ureigenen Bedürfnisse zu erfüllen, zieht sich seither wie ein roter Faden durch meinen Alltag und macht auch einen Teil meiner Persönlichkeit aus. Ich beziehe dafür klare Positionen und fühle mich insgesamt und auch in der Partnerschaft gestärkt.
In meiner zweiten Schwangerschaft mit Susanna eineinhalb Jahre später werde ich von einer Hausgeburtshebamme betreut. Nach elf Ultraschall-Untersuchungen in der Vorsorge und vielen weiteren in der Klink beim ersten Kind, das gesund geboren wurde, möchte ich mich ganz in die Hände einer freiberuflichen Hebamme begeben.
Die vier Jahre Klinikerfahrung mit all dem Wissen um Komplikationen machen das nicht immer einfach und manchmal schrecke ich fast vor meiner eigenen Courage zurück. Dennoch bin ich sicher, dass es der richtige Weg für mich und meine Familie ist. Ich erhoffe mir, dass ich dieses Mal ohne Verkrampfung gebären kann, ohne all die damals nachfolgenden Fehleinstellungen des kindlichen Kopfes, den insgesamt verzögerten Verlauf mit schlechtem CTG und den daraus folgenden medizinisch notwendigen Interventionen.
Ich habe das starke Gefühl, dass ich mein Baby mit einer außerklinischen Geburt besser beschützen, dass ich all die unnötigen Eingriffe in der Schwangerschaft und unter der Geburt verhindern kann und dass mein Kind dieses Mal nicht von der Geburt traumatisiert sein muss. Und es fällt mir leicht, auf das umfangreiche Vorsorge-Programm wie Pränataldiagnostik, routinemäßige vaginale Untersuchungen und „Baby-watching“ via Ultraschall zu verzichten, weil ich endlich auf meinen Körper vertrauen kann, entspannter bin und keine Angst mehr vor den natürlichen Vorgängen der Geburt habe.
Leider kommt es aufgrund der großen Sorgen und des Drucks aus meinem privaten Umfeld schlussendlich nicht zur geplanten Hausgeburt.
Mit kräftigen Wehen (bzw. Wellen) fahren wir abends in die Klinik. Dass ich den zweieinhalbjährigen Giulio dort stille, um ihn ins Bett zu bringen, wirkt wie ein Turbo für den Geburtsverlauf. Das ausgeschüttete Oxytocin beschert mir knackige Kontraktionen alle zwei Minuten und so wird Susanna schnell und (ur-)gewaltig in zweieinhalb Stunden, zwar wie Giulio ambulant in der Klinik, aber ohne Eingriffe natürlich geboren.
Dieser andere Geburtsverlauf und die daraus folgende Leichtigkeit der ersten Monate mit Baby macht mich sehr dankbar und doch mache ich mir weiterhin viele Gedanken über die Geburt. Die ersten Schmerzen hatte ich im Auto auf dem Weg in den Kreißsaal und auch mein innerer Kontakt zum Baby brach in diesem Moment ab. Und so frage ich mich häufig, ob ich nicht in gewohnter Umgebung entspannter, verbundener und leichter hätte gebären können.
Was Föten im Uterus bereits wahrnehmen können, wie sie den Geburtsvorgang erleben und dass es eben nicht egal ist, wie sie geboren werden, wird in der Praxis leider nur selten beachtet und auch in der Hebammenausbildung wenig thematisiert.
Die enorm wichtige Prägung der Mutter auf ihr Kind in der ersten Stunde fällt allzu oft der Klinikroutine zum Opfer, der die Hebammen ohnmächtig gegenüberstehen. Dabei entscheidet dieser Prozess mit über eine gelungene Mutter- bzw. Eltern-Kind-Bindung, beugt effektiv Stillproblemen vor, festigt die Beziehung deutlich und ist die beste Prävention vor den allgegenwärtigen Wochenbettdepressionen.
Mit diesem Artikel möchte ich keine individuellen Geburtserfahrungen, ob in der Klinik oder zu Hause, bewerten. Unser eigener, anfangs angst-geprägter Weg mit Baby im Bauch und allen daraus resultierenden Konsequenzen hat Oli und mich sehr verändert und uns über viele Umwege zu einer neuen Sicht auf den natürlichen Geburtsvorgang geführt.
Wie schließlich unser drittes Kind Katharina außerklinisch geboren wird, erfährst Du im nächsten Blogbeitrag.
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Was hast Du für Geburtserfahrungen gemacht? Wie erlebst Du Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit Kindern?
Ich freue mich auf Deine Geschichte und wie immer selbstverständlich auf Deine Kritik, Anregungen und Deine persönliche Meinung gleich hier unten in der Kommentarbox!
Interessierst Du Dich auch für Windelfrei? Im Video erkläre ich Dir, wie Du mit Deinem Baby ganz leicht einsteigen kannst:
Hallo Lara….interessant und schön zu lesen. War im Unterkurs als du im Oberkurs warst. Bin mittlerweile begeisterte Hausgeburtshebamme und verzichte in meiner Betreuung am liebsten auf alle herkömmlichen Dinge wenn möglich. Wahrscheinlich auch noch bedingt durch mein Studium in Salutogenese bei Verena Schmied. Werde mein 1. kind zu Hause bekommen und hatte bisher auch noch kein wirkliches Bedürfnis nach irgendwelchen Vorsorgen :-). Freu mich schon auf den Bericht der letzten Geburt 🙂
Liebe Adaja! Wie schön, von dir zu lesen!!! Verrückt, wie lange die Ausbildung schon wieder zurück liegt… Ich wünsche dir alles, alles Gute für die Geburt! Ich bewundere es immer sehr, wenn Frauen schon beim ersten Kind eine selbstbestimmte Geburt wählen. So weit war ich damals leider noch nicht.
Liebe Grüße
Danke für diesen informativen, persönlichen und ehrlichen Beitrag! Ein spannendes Thema! Ich bin selbst gerade zum ersten Mal schwanger und möchte auch gerne zuhause gebären. Ich finde es schön, dass du einfach Vertrauen in dich, deinen Körper und die Entwicklung deines Kindes hast. Das ist auch mein Leitbild, auch wenn es für einige (z.B. meinen Frauenarzt) völlig unverständlich ist, dass ich ebenfalls nicht alle paar Wochen ein Ultraschallbild brauche und allgemein die Schwangerschaft lieber von einer Hebamme betreuen lasse als von ihm („die spielen doch nur während wir Ärzte 6 Jahre lang Bücher lesen“, „was ist, wenn das Fruchtwasser ausgeht“ und ähnliche Respektlosigkeit oder Panikmache kam da von ihm)… naja. Ich versuche einfach, diesem Kontrollzwang durch Vertrauen ins Leben und in die Natur entgegenzusteuern. Ich bin gespannt deinen nächsten Geburtsbericht zu lesen! Hoffe, es ist alles so gewesen, wie du es dir gewünscht hast.
Alles Liebe und herzlichen Glückwunsch auch von mir zu eurem dritten Kind!
Liebe Grüße,
Magdalena
Liebe Magdalena! Obwohl ich es anfangs nicht gedacht hätte, hat es mir unwahrscheinlich geholfen, in Thailand die räumliche Distanz zu all diesen Ängsten zu schaffen, die man mir unabsichtlich auflegen wollte. Erfahrungsberichte von Frauen, die einen ähnlichen Weg gegangen sind, haben mich bestärkt, genau so wie alternative Bücher. Umgib dich mit Schönem und besinn dich auf dich und dein Baby… Alles Gute für die Schwangerschaft und Geburt!!! Liebe Grüße
Freu mich auf den nächsten Artikel <3
<3
Danke für diesen privaten Einblick. Ich habe bereits vier Geburten hinter mir und kann sagen, dass mir meine letzten zwei Alleingeburten so viel Urvertrauen gegeben haben, dass ich es nie anderes machen würde. Der Körper weiß genau, was einem gut tut und wie er zu arbeiten hat und ohne die störenden Einflüsse von Außen macht er seine Arbeit ganz wundervoll. Ich hatte zwei völlig komplikationsfreie, schnelle Alleingeburten und die Kinder waren total fit und entspannt. Auch für die Geschwisterkinder war es gut, gleich von Anfang an dabei zu sein und die Mama zu hause zu wissen. Ich kann nur jeder Frau bestärken, sich auf sich selbst zu besinnen und sich ihrer Kräfte bewusst zu werden. Es sind einmalige Erfahrungen, aus denen man bestärkt herausgeht. Auch unser 5. Kinder wird geplant per Alleingeburt im Kreise seiner Lieben geboren werden und wir freuen uns alle sehr darauf.
Lg Mandy
Hallo Mandy 🙂
Wann ist denn dein Entbindungstermin?
Ich bekomme Ende August unser drittes Kind und das Thema Alleingeburt steht für mich auch im Raum. Das Problem ist, dass die Hausgeburtshebamme einen Tag nach der errechneten Entbindungstermin in den Urlaub fliegt und ich somit, falls es zu Verspätung kommt, keinen Ersatz habe. Geburt im Krankenhaus kommt für mich nicht in Frage.
Ich habe das Thema heute bei einer bekannten Hebamme angesprochen und da war sie ganz schockiert: Bloss nicht allein! Es ist zu gefährlich…. Ich war erstmal überrascht, von einer Hebamme sowas zu hören, weil ich dachte, dass alle Hebammen grundsätzlich das Urvertrauen haben und wissen, was die Frauen zu leisten vermögen… Nun scheint es gar nicht so zu sein….
Hast du einen Blog, wo du über deine Alleingeburten berichtest? Und wahrscheinlich hattest du auch keine Nachsorgehebamme, wenn du deine zwei allein bekommen hast? Die habe ich nämlich jetzt auch nicht und frage, ob sie überhaupt notwendig ist…
Wie schön, Mandy! Alles Liebe für die Schwangerschaft und ich sehe es auch so – wir können komplikationsfrei gebären, wenn wir ein gutes Körpergefühl haben. Und das bekommen wir, wenn wir auf unsere Fähigkeiten und die unserer Kinder vertrauen. Liebe Grüße
Liebe Lara,
Danke für das Teilen deiner Gebärgeschichten. Ich freue mich sehr auf deinen kommenden Geburtsbericht, für die ich dir kräftig die Daumen gedrückt habe.
Ich hatte eine wunderschöne Hausgeburt und eine relativ natürliche Klinikgeburt beim ersten Kind. Mit Wehen in ein Auto, finde ich auch sehr störend. Es war einfach toll, zuhause bleiben zu können.
Hier bei Nina hab ich von meiner Hausgeburt erzählt: http://geburt-und-mama-sein.com/?s=Inka+Cardona
Alles Liebe und nochmal Danke Inka.
Danke Inka, auch für den tollen Link!
Ja, das Gebären ohne Angst wird einem wirklich schwer gemacht. Meine erste Geburt verlief auch exakt nach den Vorstellungen der Krankenhaushebamme und ließ mir wenig Raum zur Selbstbestimmung. Einen ausführlichen Geburtsbericht habe ich auf meinem Blog veröffdnrlicht. Jetzt, kurz vor der zweiten Geburt (ich bin in der 40ssw) habe ich zwar auch Ängste, sie sind jedoch von anderer Qualität und fordern mich seelisch heraus, an mich zu glauben und meinem Baby und meinem Körper zu vertrauen. Eine Erfahrung, die mich extrem prägt und während meiner zweiten Schwangerschaft schon viel verändert hat. Ich bin diesesmal von einer Hausgeburtshebamme betreut, die so natürlich und liebevoll ist, wie ich es mir mehr nicht wünschen könnte. Tasten, Hörrrohr, reden, fertig. Mehr braucht es nicht. Ich bin so sehr in freudiger Erwartung zu meinem zweiten Kind. Und ich freue mich sehr auf deinen Eintrag zu Katharinas Geburt!! Liebste Grüße
Liebe Isabella! Alles, alles Gute für Deine zweite Geburt! Ein Baby zu bekommen ist so wunderschön, wenn wir intuitiv sein dürfen. 🙂
Liebe Lara
Hab herzlichen Dank für deinen Weg, auf dem du die Natürlichkeit der Geburt in der Öffentlichkeit wieder in den Vordergrund rückst. Zurück zur Natur im positiven Sinne, d.h. mit Leichtigkeit und Vertrauen.
Ich habe zum Glück meinen Sohn im Geburtshaus gebären können. Im Krankenhaus hatten sie kein Vertrauen in die Natur und ihre Kräfte und wollten schon einleiten, weil am 7. Tag nach dem Geburtstermin kaum mehr Fruchtwasser da war. Sie wollten keine Verantwortung übernehmen, falls ich nicht direkt im Spital bliebe und am selben Tag noch einleitete.
Ich aber telefonierte erst mit meiner Hebamme und dem Vater und zum Glück standen beide hinter einer natürlichen Geburt. In derselben Nacht kam das Kind komplikationsfrei zur Welt. Wir hatten dem Kind, mir und meinem Körper lediglich wenige natürliche und mentale Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Die zwei eindrücklichsten Dinge waren das Auslösen einer ersten kleinen Welle dank der Hebamme, die erstmal meinen Muttermund untersuchte, feststellte, dass er bereits ein wenig geöffnet war, und ihn mit den Fingern ein wenig dehnte. So wusste ich als Erstgebärende und mein Kind, worauf wir warteten. Und das, was die Wellen dann definitiv ausgelöst hat, war Sex. Die Hebamme meinte dazu: „Macht das, was ihr zur Zeugung eures Kindes gemacht habt. Dies wird die zweite Geburt veranlassen. So wie’s reingeht, kommt’s auch raus(-:“ Und genau so war es. Ich bin unendlich dankbar für dieses schöne Erlebnis.
Seid alle fünf herzlich gegrüsst,
Evelin
Liebe Evelin! Vielen Dank für deine Offenheit! Gerade in Bezug auf Terminüberschreitung wird schnell Druck ausgeübt. Schön, dass du Unterstützung hattest! Ich habe die Einleitungs“wehen“ bei den Frauen meist als sehr schmerzhaft und den weiteren Geburtsverlauf als komplikationsreich erlebt mit allen daraus folgenden Konsequenzen für das Kind.
Herzliche Grüße auch an euch!
Liebe Lara, ein sehr berührender Beriht über deinen Weg zur selbstbestimmten Geburt. Als ich ihn gelesen habe, staune ich mal wieder darüber, wie soviele Themen, die mich seit meiner ersten Schwangerschaft vor 24 Jahren begleiten, immer noch nicht selbstverständlicher Teil des Lebens mit Kinderns sind. All die Themen, die Du genannt hast, haben mich in der Schwangerschaft und der Babyzeit auch sehr beschäftigt. Zum Glück bin ich bereits in der Schwangerschaft Menschen begegnet, die mich positiv inspiriert haben und so entschied ich mich schon bei meinem ersten Kind für eine Hausgeburt. Einmal Hausgeburt, immer Hausgeburt, auch meine letzte vor 3 1/2 Jahren ist zu Hause geboren. Erfahren andere davon, sagen sie oft,“Du bist ja mutig.“ „Nein,“ erwidere ich dann, “ Mut hätte ich gebraucht, um in ein Krankenhaus zu gehen. Zu Hause fühle ich mich doch sicher, also bin ich nicht mutig. Nur vertrauensvoll.“ Die Geburten meiner Kinder sind die schönsten Erfahrungen meines Lebens und die Magie ihrer Geburt konnte sich zu Hause voll entfalten. Da denke ich gerne daran zurück. Liebe Grüße Dagmar
Liebe Dagmar! Wie schön, dass Du unterstützende Menschen in Deinem Umfeld hattest! Wenn man dann noch die Geburt mit positiv bejahenden, Mut machenden Menschen erleben kann, ist es einfach wundervoll… Ich empfinde Katharinas Geburt als so unvergleichlich kraftvoll und stärkend für meinen gesamten Lebensweg!
Danke für Deinen Bericht!
Ich freue mich immer wieder über solche Berichte zu lesen… Im realen Leben gibt es ja so wenige Frauen, die diesen Weg gehen, umso schöner ist es im Internet sich zu verbinden 🙂 Ich freue mich sehr auf dein Geburtsbericht… Wann ist der Artikel online? 🙂
Danke Irina! Ich hoffe, ich schaffe es bald den Artikel fertig zu schreiben. Manchmal müsste man sich dreiteilen 🙂
Alles Gute Dir!!! LG
Liebe Lara,
schöner Beitrag! Manchmal finde ich es schade, dass wir erst so unschöne Erfahrung machen müssen, um uns zu befreien…
auf der einen Seite, hat man dann Erfahrung, um anderen zu helfen, sich auch zu befreien aber auf der anderen Seite denke ich, so unbedingt hätte es auch nicht sein müssen (vor allem in Hinblick auf den nicht so schönen Start unserer Kinder)…
Auch unsere beiden Ältesten kamen im KH zur Welt, besonders die erste Geburt war nicht unbedingt das, was ich als ein schönes Geburtserlebnis bezeichnen würde. Das gesamte Programm haben wir mitgemacht (Einlauf, Rasur, Dauer-CTG, obligatorischer Zugang, ungewolltes Schmerzmittel, Wehenmittel, Kristellern, lateraler Dammschnitt und natürlich mehrfache Blutentnahmen aus dem Babykopf, unser armer Sohn wurde nachdem ich ihn gefühlt nur für Sekunden auf dem Bauch haben durfte ins Nebenzimmer gebracht, da ich in meiner Ausbildung dort gearbeitet habe, kannte ich die Kinderschwester und wusste, dass sie die Babys durch jedes Nasenloch und den Mund mehrfach absaugen würde, Vitamin K-Prophylaxe und Augentropfen waren auch obligat aber ich war so abgeschossen-nehme sonst nie ein Schmerzmittel oder sonst was- und musste genäht werden, so dass ich absolut nicht in der Lage war, irgendwie einzuschreiten).
Die anderen 8 Kinder sind alle zu Hause auf die Welt gekommen, es waren meist einfache und vor allem schnelle und wunderschöne Geburten, wie Du schon schreibst, der Kontakt zum Baby wurde nicht unterbrochen. Die schönsten Geburten waren die in vollkommener Eigenverantwortung…
Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Blog-Eintrag!
Alles Liebe Euch!
Liebe Mirjam! Oh nein, das ist ja schlimm mit der ersten Geburt! Was für ein abschreckender Start ins Leben für so viele Kinder. Abgesehen von den Kindern werden natürlich auch die Frauen körperlich verletzt. Glücklicherweise hatte ich bei allen drei Kindern keinerlei Geburtsverletzungen. Das Nähen der Dammschnitte tut meist sehr weh und das, wo man ja gerade das Baby geniessen will, ganz zu schweigen von möglichen Langzeitfolgen wie Narbengewebe.
Danke für Deinen Erfahrungsbericht!!!
Alle Liebe, Lara
Liebe Lara, erstmal Glückwunsch zu eurem dritten kleinen Engel!
Dieser Beitrag hat mich ziemlich mitgerissen. Ich bin selbst Hebamme, habe in Würzburg gelernt,dasselbe entwürdigende Ampelsysten, die selbe herablassende Behandlung der Schülerinnen. Und doch: die Berufung war stark genug um durchzuhalten. Irgendwann im 2. Lehrjahr bin ich (ironischer Weise in der Küche im Kreißsaal) auf „Das Fest der Geburt“ von Leboyer gestoßen und habe mich in 2 ruhigen Nachtdiensten durchgelesen und hatte die ganze Zeit Tränen in den Augen! Ja! Genau so wollte ich das machen! Die Heiligkeit der Geburt ehren! Mutter und Kind in Ruhe zueinander kommen kann! Bisher hatte ich in der Uniklinik nicht eine einzige Geburt erlebt, die auch nur ansatzweise den Ideen von Leboyer entsprochen hätte…
Allerdings hatte ich das Glück vor meiner ersten Schwangerschaft bereits ein gutes Jahr in einem Geburtshaus zu arbeiten (nach Praxistätigkeit und Beleggeburten), sodass ich mit tiefster Überzeugung eine Hausgeburt geplant habe, die begleitet von meiner besten Freundin aus der Ausbildung auch statt gefunden hat. Es war gewaltig und unvorstellbar und wunderschön.
Danke für deine Offenheit!
Ich freue mich auch sehr auf deinen nächsten Beitrag.
Liebe Grüße Loana
Danke Loana, auch für Deinen berührenden Bericht! Es ist so schade, dass die Hebammenausbildung immer noch sehr hierarchisch stattfindet. Dabei gäbe es so viel zu lernen und weiterzugeben. Und wie geht das besser, als in einer freundlichen Atmosphäre und auf Augenhöhe?!
Toll, dass Du Deine Geburt so schön erleben konntest!
Alles, alles Liebe, Lara
Hallo liebe Lara
Was für ein toller Bericht! 🙂 Abgesehen von den 2 weiteren Geburten beschreibt es genau meinen „Werdegang“. Auch mein Sohn (mittlerweile 3 1/2) lehrte uns, dass es anders gehen muss, als wir bis dato dachten. Er zeigte uns von Anfang an, dass er sich nicht einfach abspeisen lässt. Er hasste den Kinderwagen, also kauften wir ein Tragetuch. Er wollte ständig stillen, also durfte er (und tut es bis heute), er schlief niemals alleine ein, also schlief er bei uns im Bett (und tut es bis heute), er ist sehr sensibel, was alle möglichen Reaktionen oder das Fehlen von Mama oder Papa angeht, also entwickelten wir ein Arbeits-Modell, indem immer einer von uns anwesend ist. Bestenfalls beide. Er mochte keinen Babybrei, also bekam er „handfestes“. Er wollte nicht in den KiGa, also ging er nicht (obwohl wir das „Projekt“ demnächst nochmal starten aber wenn er dann auch nicht möchte, lassen wir es) Auch ich beschäftigte mich in der Schwangerschaft mit alternativen Gesundheitsthemen (und tue es bis heute), leider kam auch er im Krankenhaus unter PDA – aber natürlich zur Welt…
Das nächste Baby wird definitiv zuhause geboren. NfP ist auch unsers, ich lebe größtenteils vegan, mein Sohn vegetarisch, der Papa ist ebenfalls auf einem guten Weg 😉 und als ich heute deinen lieben Mann im Interview mit Antje & Ronny beim „Ganzheitlichen Frauen-Gesundheitskongress“ sehen und hören durfte, war ich einfach nur geplättet. Er sprach mir sowas von aus der Seele!!! 🙂 Einen tollen Mann hast du dir da geangelt! 🙂 Andre Stern ist mir natürlich auch ein Begriff und wenn ich könnte, würden unsere Kinder auch nicht zur Schule gehen… In Deutschland leider unmöglich… 🙁
Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg in dem was ihr macht und dass ihr gaaaanz viele Menschen inspiriert. Mir habt ihr einfach nochmal gezeigt, dass wirklich alles möglich ist, wenn man es nur will. Danke dafür.
Nina
Liebe Nina,
vielen Dank für Deine Nachricht! Es ist so schön zu hören, dass du ähnliche Erfahrungen mit deinem Kind gemacht hast. Sie zeigen uns einfach am deutlichsten, was der beste Weg für sie ist. In einem Buch habe ich mal gelesen, dass vieles im Umgang mit unseren Kindern leichter wäre, würden wir wieder mehr zu unserer Intuition zurückfinden. Das ist auch meine Erfahrung. Je mehr ich mich auf mein inneres Gefühl verlasse, umso sicherer werde ich und umso vertrauensvoller sind unsere drei Kinder. Katharina hat mit Abstand das größte Urvertrauen, was an meiner inneren Entwicklung mit einer entspannten Schwangerschaft, Geburt und Wochenbettzeit liegt…
Alles, alles Gute euch! Lara
Liebe Lara,
das ist ein traumhafter Bericht, welcher mir aus der Seele spricht. Ich hatte mir solche Erlebnisse für die Geburten meiner Kinder immer Gewünscht.
Unsere 1. Tochter wurde in einer wunderschönen, wenn auch langen und Schmerzhaften Geburt geboren. Jedoch war unser Glück nur von kurzer Dauer da sie innerhalb weniger Stunden auf die Kinderkardiologie verlegt wurde, da sie einen schwerden angeboren Herzfehler hat.
Während meiner 2. Schwangerschaft habe ich mir geschworen, dass ich unser Kind in einer Klinik zur Welt bringen würde, und so wurde unsere 2. Tochter in einem Hebammenkreißsaal geboren. Auch wenn ich mir immer eine Hausgeburt gewüscht habe war die Angst vor einem weiteren Erlebnis wie bei unserer 1. Tochter einfach zu groß.
Auch unser 3. Kind (unseren 1. Sohn) habe ich in einem Hebammenkreißsaal zur Welt gebracht. Nach dieser 3. Entbindung konnte ich mich langsam mit dem so schmerzhaften Ende der 1. Geburt etwas versöhnen.
Ich bewundere Frauen die den Mut haben die Entscheidungen zu treffen, welche Du getroffen hast, habe auch den Geburtsberich von Katharina gelesen.
Überraschenderweise bin ich noch ein 4. Mal Schwanger geworden und diese Geburt, wurde von der gleichen Hebamme geleitet die auch die ersten 3 Geburten geleitet hat und fand wieder im Geburtshaus statt. So kam unser 4. Kind (2. Sohn) genauso wie unser 1 Kind in einem Geburtshaus zur Welt. So konnte ich mich nun endgültig versöhnen. Der Kreis hat sich somit geschlossen. Für eine Hausgeburt hat einfach der Mut nicht gereicht.
Unsere Kinder besuchen den Waldorf Kindergarten, bzw. die Waldorfschule und da ich selber ein Waldorfkind bin weiß ich wie gut diese Schulen für die Entwicklungen der Kinder sind. Da diese Schulen den Kindern erlauben sich frei zu entwickeln und entfalten. Unser jüngstes Kind wird von einer Tagesmutter betreut welche früher als Kindergärtnerin in einem Waldorfkindergarten tätig war und somit auch nach diesem Konzept arbeitet.
Liebe Grüße
Marlene und Carsten mit. T 9 Jahre, M 7 Jahre, H 4 Jahre und A 2 Jahre
Liebe Marlene, vielen Dank für Deinen Bericht! Ich finde es sehr schön, wie Ihr Euren Weg nach dem Schreck der ersten Geburt gegangen seid! Alles Gute für Euch alle, liebe Grüße, Lara
Vielen Dank für diesen schönen und interessanten Bericht! Ich habe ihn mit Begeisterung und Faszination gelesen. Da ich langsam beginne, mich auf das Thema Geburt und erstes Kind vorzubereiten (bin in der 21. Woche), war es natürlich für mich besonders spannend. Ich wollte ich dich um Buchtipps oder Links zu den von dir erwähnten Themen (natürliche Babypflege, Langzeit-Stillen, Tragen, Windelfrei, Familienbett, Baby-led-weaning, respektvoller Umgang mit Kindern, kritische Betrachtung der empfohlenen Impfungen, Antipädagogik, Kontinuum-Konzept, freie Schulen, freie Bildung und generell alternative Bücher zur Kinderbetreuung) bitten. Hast du Literatur/Blogs, die du besonders empfehlen kannst? Schade dass ihr keine eigene Seite mit Links und Buchtipps habt… Vielleicht in Zukunft? 😉 Ich wünsche euch für die Zukunft alles alles Gute und freue mich schon auf eure nächsten Beiträge am Blog!
Ich habe mich ganz festgelesen in all den Berichten von Familie, Freiheit und natürlicher Geburt. Aus gesundheitlichen Gründen wird für mich eine Haus- und Alleingeburt nie möglich sein. Die Risiken wären einfach nicht kalkulierbar.
Ich habe lange damit gehadert, hatte ich mir doch etwas anderes immer gewünscht. Und so versuche ich, die innere Ruhe und sozusagen das mentale Meerwasser mit in den Kreissaal zu nehmen. Ich hatte das Glück, bei der Geburt meines ersten Kindes ein Krankenhaus und eine Hebamme zu finden, welche es mir so angenehm wie möglich machten. Gedämpftes Licht, alle Geräusche der Maschinen aus, soviel Freiraum wie möglich. Zwei Stunden ganz allein mit unserem Kind direkt nach der Geburt. Ein Moment, der mich irgendwie sehr berührte, war, als Ärztin und Hebamme für notwendige Untersuchungen eine Stirnlampe aufsetzten und nur noch wisperten, um uns möglichst wenig zu stören. Ich hoffe, dass ich trotz klinischer Umgebung beim nächsten Kind noch mehr auf meinen Körper hören kann, noch klarer formulieren was ich möchte und was nicht – auch in den Voruntersuchungen…ich habe auch in der ersten Schwangerschaft allein gemerkt, als etwas nicht stimmte. Ich hätte mich danach auch weiter auf mein Gefühl verlassen sollen, anstatt mich zu gefühlten 180 Ultraschalluntersuchungen überreden zu lassen, die meinen Sohn jedes Mal schrecklich aufregten.
Nun träume ich eben durch andere Berichte und verwirkliche unsere Träume so gut es eben unter den Umständen geht. Oder wie meine Oma immer sagt: „Das ist nun eben einfach einmal nicht die Biografie der Kinder!“ – pragmatisch, aber wahr. Als nächstes raus aus der Stadt, und weg von 40-Stunden-Wochen und Arbeits-trennungsgestressten Kindern. Das ist dann der nächste Traum zum Angehen.
Ich stöbere bis dahin noch weiter in euren schönen, ehrlichen Berichten.
Liebe Grüße und alles Gute für eure Familie!