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Susanna und ich – Warum unsere Tochter kein „schwieriges“ Kind ist

Als unser erstes Kind Giulio noch klein war bestand meine Aufgabe darin, ihn zu beschützen. Egal mit welchen Kindern wir uns trafen – kam es zu einer entsprechenden Situation, war er immer derjenige, der gehauen, gebissen oder geschubst wurde und sich nie dagegen wehrte. Ich tröstete ihn und vermittelte bei Bedarf. Das war einfach für mich, denn ich konnte seine Situation sofort begreifen.

 

Mit Susanna war es ganz anders.

Sie war eineinhalb Jahre alt, als ich mit ihr in unserem alten Heimatort über den Weihnachtsmarkt schlenderte und unterschwellig wahrnahm, wie sie versuchte, die dicht gedrängten Menschen von meinem Arm aus wegzuschubsen oder nahe genug heran zu kommen, um jemanden zu kneifen. Im Gegensatz zu Giulio, der sich nie eng genug an mich pressen und unter dem Träger der Tragehilfe verstecken konnte, schien sie keinerlei Berührungsängste zu haben.

Bei den nachmittäglichen Mama-Treffen sah ich mich plötzlich mit der umgedrehten Position konfrontiert. Susanna setzte ihren Willen gegenüber anderen Kindern ohne Rücksicht auf Verluste durch. Dabei machte sie auch keine großen Unterschiede, was Altersabstände anging. Statt meinem Kind gut zusprechen zu können, musste ich mich nun gefühlt gegen sie positionieren, maßregeln und vor allem ganz viel einfühlen, hinspüren und über ihre Beweggründe nachdenken.

Die Situation verschärfte sich auch innerhalb unserer kleinen Familie, denn Susanna konzentrierte ihre Energie mit Vorliebe auf ihren großen Bruder, sobald sie unterfordert war. Das hat sich bis heute nicht geändert und Giulio zieht meistens den Kürzeren, wenn er sich mit ihr anlegt.

Bis ich erneut schwanger wurde, kam ich gut mit Susannas Temperament klar. Sie war einfach völlig anders als ihr Bruder und ich konnte nicht umhin, sie für ihre Unerschrockenheit in unbekannten Situationen und ihre Unberührtheit in Gegenwart fremder Menschen zu bewundern.

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Für ihre Attacken gegen Giulio entwickelte ich eine Art sechsten Sinn, mit dem ich schon frühzeitig Stimmungsschwankungen wahrnahm und sie unterstützen konnte, bevor ihre Energie in Aggression umschlug.

Wie ich es bereits aus der zweiten Schwangerschaft mit Susanna kannte, entwickelte ich auch bei Katharina in der 20. Woche eine starke Abneigung gegen Stillen. Es war fürchterlich unangenehm und ich brachte es kaum noch über mich, Susanna an meine Brust zu lassen. Zu dem Zeitpunkt war sie zweieinhalb Jahre alt und ich entschloss mich dafür, sie abzustillen (Das traurige Ende einer glücklichen Stillbeziehung).

Damit hatte ich ihr spürbar ihr wichtigstes Mittel zur Selbstregulation genommen und ab dem Moment begannen die Schreianfälle. Die nicht ganz symmetrische Naht an ihren Socken, die zu früh vom Haken genommene Jacke, die falsche Gabel ohne eingraviertes Tiermuster oder die kleinste Abweichung in ihrer Routine –  Susanna packte im wahrsten Sinne des Wortes die Keule aus, wenn sie sich nicht genug gesehen fühlte.

Oli und ich versuchten ihr mehr Nähe zu geben und uns bewusster auf sie zu konzentrieren. Wir waren mittlerweile in Thailand angekommen und konnten uneingeschränkt Zeit als Familie verbringen. Doch ihre Unruhe blieb und sobald ich mich selbst nicht ganz wohl fühlte oder innere Konflikte vor mir her schob, war es besonders schlimm.

Ich erinnerte mich an einen Satz, den meine Mama einmal gesagt hatte, als Susanna erst wenige Wochen alt war. Ich stillte gerade und der Wechsel von einer Brust zur anderen ging Susanna offensichtlich nicht schnell genug. Meine Mama lachte und meinte: „Wow, sie hat aber eine kurze Lunte!“

Das ist auch jetzt noch so und manchmal kommt es mir so vor, als würde ich mit einer Handgranate herumlaufen, die bei der kleinsten Erschütterung explodiert. 

Wenn es Susanna gut geht, ist sie sehr höflich, umgänglich, zuvorkommend und von innen heraus unglaublich strahlend. Aber sobald etwas Unvorhergesehenes passiert, gerät sie schnell völlig aus dem Konzept und ihre Enttäuschung, ihre Wut oder ihr Schmerz entlädt sich in lautem Schreien und Weinen.

Obwohl ich es nicht will und ganz bewusst versuche mich zu erden und ruhig zu bleiben, fühle ich oft, wie ich dann selbst in Wallung gerate. Spätestens nach zehn Minuten erfolglosem Trösten habe ich einen deutlich beschleunigten Puls. Wenn Susanna nachts aufwacht und schreit, ohne sich in irgendeiner Form beruhigen zu lassen, macht es mich völlig verrückt, wenn dadurch dann auch Katharina und Giulio aufwachen. Susanna schafft es, wie noch nie jemand in meinem Leben, mich in kürzester Zeit von 0 auf 280 zu bringen.

Wenn sie sich bereits in Rage geschrien hat, kommen meine Hilfestellungen kaum an, außer ich zeige selbst starke Emotionen. Wenn ich erschöpft und müde bin und selber weinen muss oder am Ende völlig ausraste, nimmt sie mich plötzlich wahr und hört sofort auf zu schreien.

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Oli darf ihr so gut wie nie helfen, so lange ich in greifbarer Nähe bin. Dass ich arbeite oder etwas für mich mache klappt nur dann, wenn ich entweder weggehe oder Oli mit den Kindern etwas Schönes unternimmt.

Generell kommt Susanna nur selten zur Ruhe. Selbst wenn sie auf meinem Schoß sitzt, rutscht sie unablässig auf mir herum. Beim Vorlesen blättert sie nebenher die hinteren Seiten des Buches durch, testet verschiedene Perspektiven und versucht ihren Bruder daran zu hindern, ebenfalls mit reinzuschauen.

Beim Einschlafen liegt sie komplett auf mir und legt ihren Kopf versuchsweise gefühlte zwanzig mal an verschiedene Stellen auf meinem Körper.

Ich kann nicht verhindern, dass ich mich dadurch manchmal von ihr bedrängt fühle. Vielleicht versucht sie auch, ihre Rastlosigkeit über mich abfließen zu lassen. Ich habe mal gelesen, dass Babys deswegen getragen werden möchten wenn sie schreien, weil ihre Energie dann über die Bewegungen der Eltern abgeleitet werden kann. Bei Susannas starkem Bedürfnis nach Nähe und Rückversicherung habe ich einen ähnlichen Eindruck.

Susanna ist jetzt dreieinhalb Jahre alt. Sie kann sich schon lange spräzise sprachlich ausdrücken und ist motorisch sehr fit. Aber sie hat große Schwierigkeiten mit ihrer komplexen Gefühlswelt.

Ich glaube, das hat folgende Gründe:

Sensibilität

Susanna ist äußerst feinfühlig und ein zuverlässiger Peilsender für innere Stresssituationen. Oft spürt sie die Konflikte ihrer Umwelt viel früher als wir und gibt sie ungefiltert an Oli und mich weiter. Und obwohl wir das doch eigentlich schon erkannt haben, reagieren wir primär schnell mit Abwehr und auch Wut. Vielleicht, weil sie uns jeden Tag aufs Neue „zwingt“, an unseren Schwachstellen zu arbeiten.

Sie ist eine „Feinfühlerin“, die halbe Sachen nicht akzeptiert. Ob es nun ihre eigenen Kompetenzen oder meine als Mutter sind.

Wenn ich mich ihr nicht gleich zuwenden kann, zieht sie lieber Negativ-Aufmerksamkeit auf sich, als gar keine. Sie fängt dann gerne an ihren Bruder zu ärgern, Dinge umzuwerfen, laut zu schreien oder aus ihrem unerschöpflichen Fundus an Schimpfwörtern zu schöpfen. Wie ein Schwamm saugt sie Kraftausdrücke von anderen Kindern oder Erwachsenen auf, um sie dann bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit loszuwerden.

Sicherheit

Durch ihr Verhalten steckt Susanna unablässig Grenzen ab und testet jeden Tag auf Neue, ob die Grenze noch die gleiche ist wie gestern oder wie vor 5 Minuten. Ich denke, dass sie dadurch den Rahmen festlegt, in dem sie sich sicher bewegen kann.

Sehr sensibel reagiert Susanna auch auf Ambivalenzen. Wenn ich mir zum Beispiel nicht schlüssig oder mit Oli nicht einig bin, wie wir am besten reagieren. Dann stößt sie uns mit hundertprozentiger Sicherheit so oft auf dieses Problem, bis wir uns entschieden haben.

Das Phänomen ist mir bei Susanna schon oft aufgefallen. Sobald ich selbst eine innere Klarheit gewonnen habe und bereit bin sie nach außen zu tragen, geht sie gar nicht erst auf Konfrontation, sondern akzeptiert meine Regeln bereitwillig. Wenn Oli und ich untereinander streiten, nimmt sie so lange die Rolle des Konfliktverstärkers ein, bis wir uns zusammengerauft und eine Lösung gefunden haben.

Intelligenz

Susanna ist kognitiv und auch motorisch sehr fit. Wenn sie etwas wirklich lernen möchte, wie zum Beispiel Schwimmen und Tauchen, ist sie hochkonzentriert und macht in kurzer Zeit enorme Fortschritte. Sie hatte noch nie Probleme mit der Sprache oder Aussprache und konjugiert völlig selbstverständlich fehlerlos. Singen fand sie schon immer schön und nachdem sie monatelang nur zuhören wollte, fing sie plötzlich an, komplette Liedtexte mitzusingen.

Sobald sie unterfordert ist und sich langweilt, sucht sie andere Ventile für ihre Energie und das natürlich zuerst innerhalb unserer Familie. Also versuchen wir sie, genau wie Giulio auch, mit in den Alltag einzubeziehen, ihr konkrete Aufgaben zu geben und ihr beständig neuen Input zu bieten.

Dennoch ist sie ein Kind mit einem hohen Energielevel und starken Reaktionen, die sich nicht unterdrücken lassen. Haben wir es geschafft, einen Schreianfall abzuwenden, bricht er unweigerlich doch irgendwann aus ihr heraus. Manchmal hilft auch einfach gar nichts außer aushalten und für sie da sein.

Was uns hilft:

Erholung

Kürzlich sagte eine Mama von auch drei Kindern zu mir, dass wir als  Eltern großen Wert darauf legen, die Bedürfnisse unserer Kinder zu achten und zu erfüllen und dabei schnell vergessen, dass dies auch bedeutet, unsere eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Wie sollten Kinder sonst verstehen, dass wir in unserem Familiengefüge alle Raum brauchen, damit es uns gut geht?!

Das war ein wichtiger Hinweis für mich und seither bemühen Oli und ich uns, uns gegenseitig kleine Auszeiten zu gönnen, die sich sehr positiv auf unsere Grundstimmung auswirken.

Da ich schon seit einiger Zeit immer wieder über das Thema „Familien-Aufstellung“ stolpere, werden wir uns bei unserem nächsten Aufenthalt in Deutschland näher damit auseinander setzen.

Klarheit

Dass Susanna sich nicht von mir trennen möchte kommt oft dann vor, wenn sie gerade keiner befriedigenden Beschäftigung nachgeht oder bereits angespannt ist. Wir können nicht verhindern, dass diese Situationen eintreten. Aber Oli kann sie unterstützen, indem er ihr Sicherheit gibt. Nach einem inspirierenden Gespräch mit unseren Freunden konnte Oli sich Worte zurechtlegen, die Susanna sehr helfen:

„Ich verstehe, dass Du traurig bist, weil die Mama gerade nicht da ist. Du darfst wütend sein! Ich lasse mich aber nicht von Dir hauen und beschimpfen. Ich tröste Dich und bin für Dich da und wenn Du so weit bist, haben wir eine tolle Papa-Zeit mit Giulio und Katharina.“

Manchmal geht es ganz schnell, bis sie sich dann beruhigt, manchmal dauert es etwas länger aber seit wir uns darüber klar sind, dass ihre Trauer und Wut sein darf und es trotzdem eine bereichernde Erfahrung für Susanna sein wird, kann sie sich viel schneller auf die neue Situation einstellen und sich vor allem ganz neu auf Oli einlassen.

Verbindung

Auch im Alltag mit Giulio fällt mir oft auf, dass er manchmal nicht genug mit uns verbunden ist, um uns wahrzunehmen. Vor allem dann, wenn er lange mit seinen Freunden unterwegs war und sich dadurch ganz natürlicherweise mehr an ihnen orientiert. Es hilft, immer mal wieder das Gespräch mit ihm zu suchen, auf Augenhöhe zu gehen, Blickkontakt aufzubauen und uns dadurch zu „connecten“. Wenn wir das nicht vergessen, bleibt unsere sichere Bindung bestehen und Kontakt ist jederzeit möglich. Wenn wir nicht daran denken, ist es oft sehr schwierig, bei Giulio Gehör zu finden. Ob es nun um zwischendurch essen, Spielabbruch oder ins Bett gehen geht.

Bei Susanna ist es ähnlich und extrem wichtig, ihr mit häufigem Blickkontakt zu zeigen, dass wir ihr wirklich zuhören. Seit ich mich dabei selbst mehr beobachte ist mir aufgefallen, wir oft ich meine Kinder nur ganz kurz anschaue, um nebenher schon wieder irgendetwas anderes zu managen.

Liebe

Susanna will spüren, dass sie geliebt wird. Ganz oft droht sie mir mit der Aussage: „Du bist nicht mehr meine Mama!“, um anschließend ganz aufgelöst zu fragen, ob ich jetzt noch ihre Mama bin.

Wenn sie wütend ist, stößt sie alles und jeden vehement von sich und wünscht sich doch Zuneigung. Ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen. Wenn sie sich nicht mehr beruhigen lässt, darf ich sie nicht in den Arm nehmen, sie empfindet das offensichtlich als übergriffig. Aber ich darf sie in den Sling oder die Rucksack-Tragehilfe nehmen. Darin zappelt sie dann immer noch eine Weile aber ich spüre schon nach kurzer Zeit, wie sie anfängt, sich durch den Körperkontakt zu beruhigen.

Wir waren im Sommer mit den Kindern auf einem kleinen Hof mit ein paar Pferden und Ponys. Ein Pferd, das gerade geputzt wurde, war sehr aufgeregt und schaukelte sich durch die lieb gemeinten, beruhigenden Worte der Reiterin immer mehr hoch. Die Reitlehrerin kam dazu und sagte etwas, was mir sehr präsent im Gedächtnis geblieben ist: „Wenn Du auf die Stute mit ihrer aufgebrachten Energie eingehst, fühlt sie Resonanz und zieht sich daran noch mehr auf. Geh einen Schritt zur Seite, aus ihrem direkten Blickfeld und lass ihre Energie ins Nichts laufen, dann wird sie sich beruhigen.“ Die Reiterin trat zurück und sofort wurde das Pferd ruhiger.

Vielleicht ist es bei Susanna ähnlich. Wenn ich sie auf dem Rücken trage, spürt sie meine Nähe aber meine eigene Aufregung trifft sie nur noch abgeschwächt.


 

Susanna ist anders als viele Kinder, sie ist definitiv ein Alpha-Tier. Sie ist laut, wild, frech und unangepasst. Als hyperaktiv und schwierig wurde sie von außen schon oft bezeichnet.

Zusammen sind wir eine explosive Mischung. Es ist nicht leicht, täglich auf sich selbst zurück geworfen zu werden und gnadenlos an persönliche Themen, die noch aufzuarbeiten sind, erinnert zu werden.

Aber auch wenn Susanna tobt und ich es schaffe, durch meine eigenen Gefühle hindurch zu blicken, sehe ich in ihr meine kleine zarte, verletzliche Tochter, die uns alle so sehr braucht. Ich kann und will ihr nicht immer Aufmerksamkeit schenken, denn ihre Geschwister haben uns Eltern genauso verdient wie sie, auch wenn sie nicht so dominant sind. Und doch macht Susanna mich durch ihr Temperament auch sensibler für die Bedürfnisse von Giulio und Katharina.

Wir kommen oft in vordergründig schwierige Situationen aber „schwierig“ ist Susanna dabei nicht. Sie fordert Authentizität und Bewusstsein. Sie spürt sich und uns, hat Träume und sucht Freiheit. Sie ist kein Problem, sondern ein Geschenk.

Oli und ich haben das Glück, ihre Eltern und die Eltern von Giulio und Katharina zu sein. Wir lieben sie, seit sie sich entschieden haben, in unsere Familie zu kommen – bedingungslos!

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60 Kommentare
  1. Susanne sagte:

    Hallo Lara,
    ein toller Artikel, sehr einfühlsam beobachtet und aufgeschrieben. Ich sehe da einige Parallelen zu unserem Mittleren, der es auch schafft, gewaltige Emotionen (in beide Richtungen) bei mir hervorzurufen. Ich merke, dass wir uns sehr aneinander reiben und leider ist mein Geduldsfaden oft viel zu kurz gestrickt, als dass ich ihm in Konfliktsituation gerecht werden könnte. Dennoch nehme ich mir jeden Morgen aufs Neue vor, an mir und meiner Geduld zu arbeiten und versuche auch, so oft es geht, mir was Gutes zu tun (Yoga, Thaimassage, eine Runde joggen), damit ich entspannter mit ihm (und meinen anderen beiden Jungs) umgehen kann. Denn auch er ist nicht schwierig, sondern ein wunderbares Kind.

    Beim Lesen des Geburtsberichts Eures 3. Kindes ist mir vor lauter „Wow“ erst später aufgefallen, dass auch wir im März 2016 in Thailand waren, allerdings an der Andamanenküste 😉

    Weiterhin viel Erfolg mit Eurem tollen Blog und dem Weg, den ihr geht.

    Liebe Grüße Susanne

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Susanne, das ist ja ein Zufall! Heute war ich auch eine Runde joggen und danach gleich viel entspannter. Oli allerdings nicht… 😀 Er ist jetzt bei der Massage. Alles Liebe und frohes neues Jahr!

      Antworten
  2. Nicole sagte:

    Hallo liebe Lara und Familie! Vielen lieben Dank für diesen genialen, einfühlsamen und auch sehr intimen Artikel. Ich bin von den Socken, denn genau so gut könnte hier Léon stehen (unser ältester, 5 Jahre). Sehr viele deiner beschriebenen Situation kommen mir sehr bekannt vor. Bei uns hat alles begonnen wie er 1,5 Jahre alt war. Er schrie einfach los und liess sich weder von mir noch von Guy beruhigen, meistens brauchte es von aussen eine Ablenkung oder wir durften diesen Schreiprozess einfach durchhalten. Was uns seither hilft ist die Homöopathie, sie wirkt wirklich Wunder ☺. Wir hatten bis vor kurzen eine sehr intensive Zeit als Paar und viele Umstellungen, da wir nach Frankreich umgezogen sind. Léon begann diesen Herbst mit der Schule auf seinen Wunsch und es verging fast kein Tag , wo er mich nicht an meine Grenzen trieb. Seit die Beziehung zu meinem Mann, Guy, sich um 100% verbessert hat, gibt es diese „Ausfälle“ wirklich seltener ☺. Wir waren gerade 5 Tage im Süden, hier wurden Guy und ich auch sehr intensiv getestet ,ob wir das wirklich machen wollen, was wir machen. Vielen lieben Dank noch mal fürs Teilen, es ist ein gutes Gefühl nicht alleine zu sein mit diesen Herausforderungen

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Danke für Deine Geschichte, Nicole! Ich kenne das sehr gut mit dem an die Grenzen kommen… Alles Gute Euch und ein frohes neues Jahr! Es wird sicher sehr intensiv und erfüllend werden! Liebe Grüße, Lara

      Antworten
  3. Sarah sagte:

    Hallo Lara,

    Ein sehr gut geschriebener Artikel. Ich habe zwei Kinder die genau so sind. Mein ältester und meine mittlere. Es ist schön zu lesen das ich nicht ganz allein bin. Meine Tochter ist jetzt 5 und macht gerade nochmal eine schwierige Zeit durch in der sie sich nicht von mir trennen will. Gar nicht, auch nicht um mit Papa was schönes zu unternehmen. Wir haben unseren Weg mit ihr gefunden und du hast mich bestärkt in meiner Idee darüber einen Artikel zu schreiben. Leider wird es bald erschwert durch die Schulpflicht in Deutschland und wir hoffen bis dahin, oder kurz danach, endlich auf Tour gehen zu können um unter die Homeschooler zu gehen.

    Danke für deinen Artikel und alles gute für euch für das neue Jahr
    Sarah

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Danke Sarah! Wir haben es als große Bereicherung für uns alle empfunden, auf der Reise zu sein. Das hält auch immer noch an und ich bin gespannt, wohin es noch geht. Viel Glück auf Eurem Weg, Lara

      Antworten
  4. Anna sagte:

    Hallo Lara!
    Es tut gut zu hören, dass man nicht alleine ist! Mir wird häufig gesagt, dass ich zu viel auf meine Kinder eingehe und meine Kleine (3,5) mich mit ihren Wutanfällen und Schreikrämpfen kontrollieren möchte.
    Ganz schlimm finde ich, dass sie dann auch nicht von mir angefasst werden will…und gleichzeitig so verzweifelt ist.
    Deine Interpretation mit der Hochsensibiltät finde ich sehr spannent. Wäre ich glaube ich nie drauf gekommen. Ich bin selbst hochsensibel und auch meine Große,aber wir sind genau das Gegenteil, sehr ruhig und Kontaktscheu. Werd jetzt aber mal überprüfen in wieweit ich vielleicht der Auslöser bin, weil ich mich in einer Situation nicht wohl fühle!
    Ich wünsch dir und deiner Familie alles gute….Anna

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Danke für Deine Nachricht, Anna! Unser Giulio ist auch eher ein zurückhaltendes Kind, das ganz anders mit inneren und äußeren Konflikten umgeht. Ich musste mich erst mal darauf einstellen und vor allem drauf kommen… Alles Gute Euch!

      Antworten
  5. sagte:

    Liebe Lara
    So schön dass du das so ehrlich öffentlich teilst! Wunderbar. Wir haben auch einen Sohn, der uns immer wieder unsere wunden Punkte aufzeigt. Meisstens geht es darum was andere wohl denken wenn mein Kind so austickt in der Öffentlichkeit. Und meisstens ist es auch so, dass ich mich wirklich nicht wohl fühle in der Gesellschaft wo ich gerade bin und er es mir dann mit Wutausbrüchen zeigt. Auch wenn es häufig sehr schwierig ist, damit umzugehen bin ich auch sehr dankbar dafür was er mir immer wieder zeigt damit. Er passt sich nicht in der Gesellschaft an und hinterfragt alles. So viel konnten wir bereits von ihm lernen und werden bestimmt auch noch vieles lernen. Dafür bin ich so dankbar!
    Das schwierigste für mich ist, damit umzugehen, dass er es in meinen Augen so schwierig hat auf dieser Welt, dass er häufig das Leben nicht einfach geniessen kann, weil es ihm schnell zu viel wird. Gerne würde ich ihm seine Aufgabe abnehmen, was natürlich nicht geht. Wir werden ihn einfach so gut es geht auf seinem Weg unterstützen.
    Alles Liebe für Euch auf Eurem Weg!
    Herzlichst Andrea

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Andrea, das ist auch ein Thema, an dem ich immer wieder arbeiten muss. Es stresst mich schon, wenn Susanna in der Öffentlichkeit ihre Schreianfälle hat. Und ich hadere ebenfalls damit, dass es doch grade so schön für sie sein könnte und sie es nicht sieht. Aber es hilft nichts, Susanna muss durch ihre Prozesse und wir durch unsere. Alles hängt zusammen. Alles Liebe, Lara

      Antworten
  6. Lisa sagte:

    Liebe Lara,
    mir kullern gerade die Tränen! Ich danke dir von Herzen für deinen Artikel!!! Unsere älteste Tochter Enya ist auch knapp 3,5 Jahre alt und nahezu JEDER der beschriebenen Aspekte trifft auch auf sie zu. Enya ist gälisch und bedeutet „kleines Feuer“ und GENAU das ist sie auch 😉 Hinzu kommt in ihrem Fall aber noch eine sehr gewalttätige Geburtserfahrung.
    Mir hilft dein Artikel gerade enorm, weil ich mich nun nicht mehr so allein fühle!
    Ich habe einerseits tolle Anregungen bekommen und fühle mich andererseits bestätigt, genau auf dem richtigen Weg zu sein! Danke!!
    Mir hilft es auch zu lesen, dass auch du (die ich für ihre ruhige und ausgeglichene Ausstrahlung sehr schätze <3 ) an deine Grenzen gerätst und mitunter auch mit Wut und Verzweiflung reagierst. Denn ich fühle mich oft schuldig, wenn ich so reagiere und kann diese Regungen bei mir selbst kaum akzeptieren. Und genau das verschärft die Situation dann natürlich noch mal.
    Das Einzige, was dann hilft, ist enger Körperkontakt und der Satz: "Ich hab dich lieb, auch wenn du schreist und wütend bist!" Und der Satz gilt dann sowohl meiner Tochter als auch mir selbst!
    Liebe Grüße nach Thailand und euch allen ein wundervolles neues Jahr! Lisa

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Lisa, danke für Deine Nachricht! Ich komme definitiv sehr an die Grenzen und oft auch darüber raus. Und ich glaube auch, dass es für Susanna wichtig ist, das zu erfahren. Woher sollen unsere Kinder sonst wissen, wie weit sie gehen können, wenn wir ihnen nicht zeigen, dass an einem bestimmten Punkt Schluss ist. Alles Gute Euch!,

      Antworten
  7. Heike sagte:

    Hallo ihr Lieben,
    ich bin begeistert von der offenen Schreibweise und kann es sehr gut nachvollziehen. Ich habe auch zwei so unterschiedliche Kinder (sind jetzt schon über 30 Jahre alt) aber aus der Rückschau und mit dem heutigen Wissen ist mir klar, dass meine Tochter, die auch „unangepasst“ war, ein Lichtkind, ein Kristallkind ist und genau diese bestimmten Verhaltensweisen hatte. Und ich denke dieser Kinder sollten zu Hause unterrichtet werden, weil sie in einer normalen Schule eingehen bzw. ausbrechen. Meine Tochter und ich haben einen langen (Leidens-)Weg hinter uns, bis wir dahinter gekommen sind. Vielleicht recherchiert ihr mal.
    Ich wünsche euch eine lichtvolle, bewusste Zeit
    Heike

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Heike, wir leben im Ausland, weil wir unseren Kindern den Zugang zu freier Bildung ermöglichen möchten… 🙂 Danke für den Hinweis! Alles Liebe, Lara

      Antworten
  8. Katja sagte:

    Hallo Lara,
    toller Text.
    Ich liebe das Lied von Sarah Lesch gerade auch sehr. Ich höre es rauf und runter.
    Da steckt so viel Wahres drin.
    Liebe Grüße nach Thailand
    Katja

    Antworten
  9. Miriam sagte:

    Hallo!
    Hier gibt es auch so ein mittleres Kind. Verbindung und Beziehung sind auch hier das einzige, was zählt. In hektischen Alltag mit drei Kleinen leider nicht so einfach!

    Toller Text, danke dafür!!

    Miriam

    Antworten
  10. Barbara sagte:

    Hallo Lara,

    wie wundervoll. Es ist immer wieder erstaunlich wie die Dinge zu mir kommen, wenn ich gerade Unterstützung brauche. Ich habe ein Kind an meiner Seite, das auf den ersten Blick auch hyperaktiv und schwierig scheint, auf den zweiten Blick jedoch eine absolute Bereicherung, wenn man sich auf sie einlässt. Leider können das in meinem Umfeld nur wenige und machen oftmals die Situationen dadurch noch geladener und eben schwierig.
    Dank deines Artikels habe ich jedoch nochmal wertvollen Input für mich gefunden <3

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Barbara, das freut mich sehr! Mir geht es auch immer so, dass ich genau dann Impulse bekommen, wenn ich sie brauche… Im Vertrauen liebe Grüße und ein frohes neues Jahr!

      Antworten
  11. Heike sagte:

    Hallo. Nach unserem sternenkind Marie bekamen wir 1999 unseren Sohn Michael – Narada. Er war von Anfang an ein ruhiges und ausgeglichenes Kind. Welche Harmonie 🙂 Im Jahr 2001 nahmen wir zwei Pflegekinder auf. Unser Leben wurde so dermaßen auf den Kopf gestellt. Irgendwann stieß ich auf den Satz liebe mich , wenn ich es am wenigsten verdiene. Denn dann brauche ich es am dringendsten. Diese Einstellung gekoppelt mit viel Feingefühl, Ruhe bewahren und Ausdauer haben uns nun schon seit fast 16 Jahren durch das Abenteuer mit einem leiblichen Sohn und mittlerweile 4 Pflegekinder begleitet. Und ich möchte keinen Augenblick missen. LG Heike

    Antworten
  12. Stefanie sagte:

    Liebe Lara,
    danke für deine einfühlsame und toll reflektierte Beschreibung. Das kam für mich gerade zur rechten Zeit. Meine Tochter (5) ist deiner in vielen Punkten ähnlich und zZt. zeigt sie mir sehr genau welche inneren Konflikte ich nicht sehen/ angehen möchte. Es tut mir so gut von Familien zu lesen, die mit ihren Kindern ebenso einfühlsam umgehen und wachsen möchten. Vor allem entspannt mich die Tatsache, dass es euch auch immer wieder an eure Grenzen treibt. Oft genug höre ich aus meinem Umfeld, dass ich mir solch Verhalten meiner Kinder nicht gefallen lassen und mich damit nicht so stressen sollte.
    Ich wünsche euch noch eine bereichernde Zeit in Thailand.
    Liebe Grüße Stefanie

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Stefanie, ich hätte nie gedacht, dass es bei so vielen Kindern Parallelen zu Susanna gibt! Das hilft mir auch und ich finde es schön, dass auf diese Weise Austausch stattfindet… Danke für Deine Wünsche und Euch ein frohes neues Jahr!

      Antworten
  13. Vroni sagte:

    Liebe Lara
    Ein toller Bericht. Einge Zeilen passen ganz gut zu unsere ältesten und einzigen Tochter, von sechs Kindern.
    Bei einer Aufstellung war ich im September. Genial, seit da hat sich die Beziehung zu meinem Mann mega verändert. Mein Mann sagte: „So gut hatten wir es in den 15 Jahren noch nie.“ Ein paar Tage davor hatte ich denselben Gedanke. Einfach toll. Als nächstes möchte wir unsere „kleine“ Familie aufstellen…..vielleicht verstehen wir unsere Kinder dann wieder ein bisschen besser.
    Alles Liebe an die ganze Familie
    Vroni

    Antworten
  14. Kiin Marony sagte:

    B;-) das Lied hat mich auch zum weinen gebracht ..

    Ein Schöner Text Lara – wie alle deine Zeilen !

    Ich habe mit meiner großen ähnliche Dinge erfahren seit sie in dem Alter war – nennt man auch „the terrible two“ ..

    Nun mit sieben nimmt es andere Formen an – kontrollierter aber auch noch entschiedener.

    Es klingt als ob Susanne unterfordert ist , weil sie so viel Energie hat- kann das sein?

    Was meine Haupt- Einsicht aus meiner Elternzeit überhaupt ist ist folgende: wenn wir im größeren Familienverband leben, dann ist alles viel einfacher . Unsere Tochter war von klein auf viel mit den Großeltern beiderseitig zusammen – das hat sehr viel geholfen . Auch wenn Tanten und Cousins oder Freunde mit Kindern um uns sind ist alles einfacher. Fazit war also für mich: der Mensch sollte nicht in einer Kleinfamilie leben – unser modernes Leben ist vollkommen unnatürlich.. Es gibt das Sprichwort“ein Kind aufzuziehen braucht es ein ganzes Dorf“ und das stimmt auch. Da gibt es so viele Möglichkeiten geliebt zu werden und Abenteuer zu erleben, sich selbst von verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen und nicht immer nur an einer Stelle abgeschliffen zu werden- Emotionen stauen sich nicht so auf und irgendeiner hat immer Zeit & Lust zu spielen und zu reden. Und das gilt nicht nur für die Kinder 😉 mir selbst tut das auch total gut.

    Das war das anstrengendste am reise – leben die letzten eineinhalb Jahre – das ist auch der Grund warum ich das jetzt mit den kleinen Kindern abbrechen möchte.

    Wir brauchen ein Umfeld das größer ist als unsere Kleinfamilie – und wahrscheinlich wird sogar eine Alternative Schule dazugehören. Zumindest verzehrt sich unsere Tochter danach – die nie gern im Kindergarten war. Aber da hatte sie ja auch noch ihr großes Umfeld und sozusagen Überfluss an Zuwendung und gefordert sein von allen Seiten.

    Auch das „aus dem Fokus der Eltern Wegsein“ ist total wichtig/ ich hab das auch sehr genossen als Kind. Soviel Input kann man gar nicht geben als ein oder zwei Menschen denke ich. Und ich genieße es wie gesagt auch als erwachsene wenn ich nicht nur Teil meiner kleinen Familie bin sondern noch so viele andere Facetten ausleben kann.
    Das geht den Kindern auch so wenn sie mit andern Bezugspersonen zusammen sein können.

    Vielen Dank für das Teilen der gefühlswelt eurer süßen Tochter 🙂

    Ps: entschuldigt die Rechtschreibung – ich stille Und schreibe einhändig ;-))

    Kiin

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Kiin, das kenne ich mit den einhändigen Aktionen… 😀 Du hast so Recht, deswegen möchten wir auch am liebsten längerfristig mit Familien zusammen sein. Das ist natürlich auch fordernd und anstrengend aber eben auch sehr schön. Es gibt Austausch und immer wieder neuen Input. Hier in Thailand ist es wieder toll. Ganz viele Familien und Kinder und einfach ein großer Clan.
      Viele liebe Grüße zu Euch, Lara mit Oli

      Antworten
  15. Astrid (AWA) sagte:

    Liebe Lara, Du bist so eine wunderbare Mutter so voller Liebe, die man sich nur wünschen kann. Ja, daher ist reichlich Selbstfürsorge auch sooo wichtig, um weiter in seiner Kraft zu bleiben.

    Ich habe mich in den Schilderungen Deiner Tochter vor allem selbst wieder erkannt. Auch in der Aggression und dem Stress den es für alle Beteiligten bedeuten kann, wenn man mit starken Zielen ins Leben geht. Dabei haben sich einige Seelen auch noch viele Wutthemen mitgebracht, welche die Seele noch lösen möchte, um sich dann um die eigentlichen Aufgaben kümmern zu können (siehe Neuzeitkinder). Viele solche Kinder beginnen mit ihren Themen daher sehr früh, gleich in den ersten Jahren, so mein Empfinden und meine Sicht dazu. Daher ist es auch okay einen Teil des Geschehens bei der Seele selbst zu lassen und nicht alles auf sich zu beziehen und für sich seinen eigenen Raum einzunehmen.
    Ich erkenne mich vor allem auch im geschilderten Widerstand gegen Überfürsorge bei gleichzeitig dennoch notwendiger Aufmerksamkeit bzw. erleben von Beistand, auch noch heute in der Partnerschaft, wo das Innere Kind dennoch mitgenommen werden will. Ich empfinde es dann so, dass leichte Berührungen und respektvolle Aufmerksamkeit/Dasein mir einen Rahmen geben in dem ich mich fangen kann ohne mich in meinen eigenen ohnehin schon mächtigen Energien eingeengt und zu erdrückt zu fühlen. Gleichzeitig ist ein Ruhepol gegeben vs. sich gegenseitig hochspielende Aufmerksamkeit (siehe Pferd). Doch das Wichtigste ist die damit verbundene Achtung der AUTONOMIE, auf die auch schon solche Kinder großen Wert legen. Die respektvolle Aufmerksamkeit, also ein mitfühlender deutlicher Blick in die Augen oder eine rein gefühlte starke Präsenz (auch im Vorbeischauen) unterstützt im Prozess sich selbst helfen zu können und ermöglicht somit SELBSTREGULATION (anstatt ein Ohnmachtsgefühl oder eine Abhängigkeit zu verstärken). Ein stabiler Rahmen in dem man sich selbst wahrnehmen kann und aus dem man nicht herausfällt (wie ja oft bei Vorwürfen, Abweisung) ist dabei aber so hilfreich. Das schafft nicht jede Mutter geschweige denn, dass sich Mütter darüber überhaupt Gedanken machen. Daher finde ich Dein Sein so schön!

    Ich habe für mich viele Antworten und Unterstützung in spirituellen bzw. energetischen Ansätzen gefunden. Das hilft raus aus dem Kopf und fängt die Fühligkeit auf positive Weise auf und füllt sie aus auf einer Ebene, die eben nicht jeder fühlt. Eventuell helfen einige Dinge auch ergänzend Deiner Tochter.

    Für mich hilft die Vorstellung über bzw. der Kontakt zu Engeln, denn sie sind IMMER da. Sich z.B. mit dem Schutzengel zu verbinden ist für Neuzeitkinder ein stabilisierender Segen.

    Sensible Kinder sprechen auch gut auf Auraspray als Notfallhilfe an, z.B. von Seelentor. Ich liebe blau (Reinigung) bei Überforderung mit fremden Energien, weiß (Klarheit) wenn sich mein durch zu viel Input überhitzter Kopf abkühlen muss und rosa (Herzensöffnung) wenn sich mein Herz durch Enttäuschung oder Angst etc. verschlossen hat. Dementsprechend kann man die betreffende Region einsprühen und es ist schon allein ein Ritual das sie Aufmerksamkeit bindet und das Loslassen fördern kann. Auch Steine wie Rosenquarz und Bergkristall können schöne Alltagsbegleiter sein.

    Sinnvoll sind auch Energiebehandlungen bzw. (kindgerechte) Übungen wie (Kinder)Yoga, ATMEN!!!, simple Griffe aus dem Japanischen Heilströmen (Anti-Chaos Griff und Fingergriffe) etc. da definitiv der Fluss der Lebensenergie in solchen Wutausbrüchen oder Zwangssituationen immer wieder blockiert.

    Extrem erleichternd ist das Gefühl der Selbstwirksamkeit, also selber eingreifen und die Situation erlösen können (im Beispiel (nochmal) Jacke selber nehmen oder (anderes) Besteck holen) um entstandenen Druck durch Fremdsteuerung aufzulösen. Und vor allem ist es super etwas FÜR andere (vs. dagegen) und natürlich auch für sich selbst zu machen (bei Kindern malen, basteln, singen, helfen) um Sinn zu erfahren. Einerseits kommt man in einen gerichteten Energiefluss (vs. unausgerichtet, sich um sich selbst drehend, sich im nichts oder in den Eindrücken verlierend, Hilflosigkeit erzeugend, Chaos) und andererseits in die Liebesenergie (vs. Aggression, Konfrontation, Ohnmacht). Sich also mit der Struktur von Liebesenergie, Ruhe, Sinn und Richtung aufladen und damit Störungen puffern, die ein hyperaufmerksames Nervensystem schnell einnehmen. Die Hyperaufmerksamkeit führt auch zur Fähigkeit der gigantischen Datenverarbeitung und blitzschnellen Erfassung von Umständen und deren Verbesserungschancen. Nur können sich Kinder darüber noch nicht so deutlich mitteilen und auch als Erwachsener hat man es damit noch schwer, weil man sich einerseits ggf. schon zurückgezogen hat und andererseits auch nicht immer ankommt. Aber das kann man wieder ausbilden und seine Wege finden. (Ihr werdet mit Eurer Geduld und Zuwendung Eurer Tochter eine Menge Zeit sparen, die andere erst aufbringen müssen, um sich selbst wieder anzuerkennen bevor sie ihre Gaben nutzen können. <3) Sicher ist eine weitere Möglichkeit sich zu sich zurückzuholen und zu fühlen auch eigener Körperkontakt (eigene Beinmassage, Handmassage…). Das kann das Kind selbst einsetzen und ein Fördern und Nutzen der Unabhängigkeit, Fühligkeit, Selbstberuhigung, Selbstwirksamkeit und Selbstliebe ist gegeben.

    Eine Buchempfehlung ist: ‚Als Sternenstaub vom Himmel fiel‘ oder auch ‚Kinder spirituell begleiten‘ (was ich aber selbst noch nicht gelesen habe).

    Ich freue mich über eine Rückmeldung, falls Ihr das eine oder andere ausprobiert. 😉

    Danke dass Du mich auch wieder erinnert hast, was mein inneres Kind in stressigen Situationen brauchen kann 🙂

    Alles Liebe Euch für 2017!!!

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Astrid, vielen lieben Dank, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast! Es hilft mir sehr, dass Du sagst, man muss nicht alles auf sich beziehen. Dazu neige ich sehr und Oli sieht es auch so. Immer wenn es besonders heftig ist sagt er zu mir, dass es nur an mir und meiner Haltung liegt. Das ist oft schwer für mich auszuhalten. Du beschreibst sehr treffend, was ich noch gar nicht so sehen konnte: dass Susanna geachtet werden möchte, auch in ihrer großen Wut. Wenn ich selbst schon emotional werde fällt es mir sehr schwer, respektvoll zu bleiben. Deine Worte festigen meine Einstellung, danke! 🙂 Interessanterweise bin ich vor ein paar Tagen durch Zufall mit Aromatherapie in Kontakt gekommen. Giulio liebt Düfte sehr und ich werde mich auch für ihn damit beschäftigen.
      Susanna hält ständig die Luft an, wenn sie nachts aufwacht oder wenn sie traurig ist. Ich sage ihr dann, dass sie einfach lang ausatmen kann. Yoga habe ich noch gar nicht mit Atemtechnik in Verbindung gebracht – danke auf für diesen wichtigen Hinweis!
      Falls Du hier einen Link posten kannst zum Thema japanische Heilströme und spezielle Griffe, wäre das super. Ich konnte bei Google nichts entsprechendes finden.
      Dein Kommentar hat mir viel zum Nachdenken gegeben. Was für ein Glück, dass ich immer weiter lernen darf!

      Alles Liebe und frohes neues Jahr,
      Lara

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  16. nika sagte:

    Hi Lara!
    Wow, ich habe in dem Artikel sofort an meine Tochter gedacht. Sie ist zwar noch Einzelkind, aber zusammen mit anderen Kindern reagiert sie ähnlich, wie eure Tochter. Sie ist einfach immer total stürmisch und wird schnell wütend, wenn sie ihren Willen nicht bekommt.
    Ich veruche ihr mit viel LIebe und Vertrauen zu zeigen, dass es auch anders geht.
    Alles Liebe
    Nika

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Nika, ja so kleine Mädels können ganz schön herausfordernd und gleichzeitig unglaublich bereichernd sein… 😀 Alles Liebe und viele Grüße, Lara

      Antworten
  17. Nina sagte:

    Liebe Lara
    Danke für den tollen Artikel. Ich lese immer wieder gern von dir. Unsere Kinder scheinen sehr ähnlich zu sein. 😉
    Auch ein herzliches Dankeschön für den Liedtipp von Sarah Lesch. Mir laufen immer noch die Tränen – so wahr. Danke!!! :-*

    Antworten
  18. Jula sagte:

    Liebe Lara,

    so schön und berührend zu lesen, wie bewusst, achtsam, respektvoll Ihr Eure Kinder wahrnehmt und begleitet! Unsere 2 beiden Söhne haben eine ähnliche Dynamik und bei vielem, wie Du Susanna beschrieben hast, hatte ich unseren Jüngeren (5 Jahre alt) vor Augen – ein wilder kleiner Derwisch mit beeindruckender Hartnäckigkeit, sehr herausfordernder hoher Energie und Wachheit und einer Power in seinen Gefühlen und auch Aggressionen, mit der wir alle (inklusive ihm) an unsere Grenzen kommen und umgehen lernen müssen. Und dabei, und gerade deswegen, so ein Geschenk für die gesamte Familie.
    Wir starten übrigens in knapp 2 Wochen zu einem guten halben Jahr Thailand… Die Möbel sind eingelagert, wir hocken im Wohnmobil im Schnee und freuen uns auf den Aufbruch, den Perspektivwechsel, die Ideen die dann Raum haben… Es fühlt sich toll an, diese Entscheidung für uns getroffen zu haben. Wie lange seid Ihr da, vielleicht können wir Euch ja treffen?
    Alles Liebe, Jula

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Julia! Wir sind voraussichtlich bis Mitte Februar auf Koh Phangan… Danke für Deine und kommt gut nach Thailand! Alles Liebe, Lara

      Antworten
  19. Steffi sagte:

    Liebe Lara,

    ich lese schon länger bei euch mit und schaue mir auch die Videos an, habe aber noch nie geschrieben. Das, was du über Susanna schreibst, berührt mich sehr. Es ist voller Liebe.
    Meine Tochter ist inzwischen 8 Jahre alt und zeigte von Geburt an ähnliche Charakterzüge. Allerdings ist sie trotzdem dazu sehr ängstlich. Inzwischen hat sie die Diagnose Asperger Syndrom und ich frage mich, wie wäre sie jetzt, wenn sie so frei hätte aufwachsen dürfen wie eure Kinder? Ohne Trennungsangst, Zwängen und vor allem der ständigen Erfahrung anders und nicht gut genug zu sein?
    Ich habe hier ein Kind, das schon mit 8 sich selbst nicht mag, einen Reizdarm hat und unter Erschöpfung leidet, obwohl ich immer für sie gekämpft habe und alternative Wege gegangen bin. Ich muss mir auch oft anhören, dass ich zu sehr auf die Bedürfnisse der Kinder eingehe.
    Unser Sohn ist ganz anders, recht gelassen, selbstbewusst und einfach zufrieden. Er ist noch bei mir zuhause und ich wünsche mir, dass er diese Erfahrungen nicht machen muss. Ich möchte weg vom Schulsystem hier und es irgendwie schaffen, meine Tochter wieder aufzubauen.
    Ihr seid eine tolle Familie!
    Liebe Grüße,
    Steffi

    Antworten
  20. Linda sagte:

    Liebe Lara,
    schöner Beitrag, vielen Dank!
    Ich musste da an was denken und erzähle es dir einfach mal: Kennst du den „Schmerzkörper“ von Eckhart Tolle. In vielen seiner Bücher erzählt er davon. Z.B. auch in „Eine neue Erde“. Dort spricht er auch davon, wie man mit den Kleinen darüber reden kann, um ihnen den „Weg zum bewusst Sein“ zu erleichtern. Den Schmerzkörper (Painbody) haben wir alle, manche mehr, manche weniger. Ich habe auch einen sehr starken, deswegen höre ich die Kapitel oft 😉
    Er nennt es ein Energiefeld, dass durch Situationen „getriggert“ wird, manchmal braucht es da nur eine ganz kleine Sache, um ihn zu „aktivieren“. Ich will dir hier jetzt nicht alles schreiben, aber wenn es mit dir klingt und dich interessiert, dann schaue doch mal nach. Es gibt auch tolle Videos und Hörbücher dazu. Er erzählt dann genau, wie man nach einem „Ausbruch“ mit dem Kind darüber reden kann und es so Stück für Stück aufmerksamer zu machen und eben auch dabei zu helfen, zu verstehen, was dort passiert und damit umgehen zu lernen. Es kann dem „Schmerzkörper“ dann auch einen Namen oder eine Farbe geben und man kann somit gemeinsam lernen damit bewusst umzugehen – und das jeder, also auch die Eltern können dann offen über ihren „Schmerzkörper“ reden, wenn sie mal wieder „getriggert“ wurden.
    So, das nur als Hinweis von meiner Seite. Ich finde es toll.
    Finde es toll, wie ihr das macht und es war sehr inspirierend, auf diese Art und Weise von euch zu lesen.
    Macht es gut, Linda

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Linda! Es ist so schön, von Dir zu hören! Ja, von diesem Schmerzkörper habe ich schon gehört aber mich noch nicht näher damit beschäftigt. Danke für den Impuls! Ich hab’s mir gleich aufgeschrieben… Alles Liebe und hoffentlich auf bald! Lara

      Antworten
  21. Anita Neumann sagte:

    Liebe Lara,Vielen Dank für diesen wunderschön und einfühlsam geschriebenen Artikel! Es ist für mich immer wieder eine Wohltat, wenn ich mit Menschen in Kontakt komme, die in dieser Achtsamkeit mit ihren Kindern umgehen…
    Ich arbeite selbst in meiner Praxis mit Aufstellungsarbeit und Kinder und ein achtsamer Umgang mit ihnen sind mir ein ganz besonderes Anliegen! Ich bin selbst Mama von 4 Kindern im Alter zwischen 3 und 17 und in unserer Patchwork-Situation gab und gibt es immer viele Herausforderungen zu meistern, wo es oft ziemlichen Tiefgang und v.a. die Bereitschaft, mich mit mir selbst auseinander zu setzten brauchte, um das Problem wirklich in der Tiefe zu begreifen. Dank der Aufstellungsarbeit und meiner eigenen Prozesse mit meinen Kindern durfte ich erfahren, wie unsere Kinder uns oft eins zu eins unsere eigenen abgespaltenen Anteile spiegeln, zu denen wir selbst keinen Kontakt mehr haben. Für mich war und ist es unglaublich lohnenswert, dass wir -mein Mann und ich- wann immer die Kinder „verhaltensauffällig“ werden ( damit meine ich diese explosiven Momente, wo jede Kleinigkeit reicht , um alles zum Explodieren zu bringen, oder wenn die Kinder in destruktive Muster verfallen, wo man merkt, dass sie nicht mehr bei sich sind)- nachschauen, was bei uns selbst gerade am laufen ist. Inzwischen habe ich dabei eine ziemliche Sensibilität entwickelt, zu spüren ,was unser Kleiner z.B. gerade mit sich herumschleppt und was er aus wessen Feld aufgenommen hat und zum Ausdruck zu bringen versucht. Das ist wirklich eine erstaunliche fast magische Sache. Wir habe z. B. am Esstisch oft das Problem, dass unser Jüngster nur Zappelt und das Essen völlig an ihm vorüber geht oder, dass er daumenlutschend total abwesend zu sein scheint…. und manchmal hilft es dann z.B. schon, wenn mein Mann sich dann einige Minuten zurückzieht und selbst versucht mit seinen eigenen Kindanteilen in Kontakt zu kommen und seine Anteile sozusagen zu sich zurück nimmt, und plötzlich ist das Kind wie ausgewechselt! Er ist auf einmal präsent und ansprechbar und offen- Das ist allerdings nur möglich, da wir eben mit dieser Aufstellungsarbeit die eigenen Kindheitsthemen sehr gründlich angeschaut und daran gearbeitet haben… Ich will dabei aber betonen, dass es sich nicht um Familienstellen im klassischen Sinne handelt. Ich spreche hier von einer Aufstellungsarbeit, bei der es darum geht mit sich selbst in Kontakt zu kommen und die eigenen Kindanteile wieder zu integrieren, die wir in unserer Biographie irgenwann abgespalten haben.
    Da ich diese Arbeit gerne auch online anbieten will, möchte ich in der nächsten Zeit einige kostenlose Online-Aufstellungen für Menschen anbieten, die Interesse haben…
    Bei Interesse gerne über Facebook Kontakt mit mir aufnehmen 🙂
    Von ganzen Herzen alles Liebe für euch und eure liebe Familie und vielen Dank für die vielen Inspirationen durch eure mutigen Schritte.
    Anita

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Liebe Anita, vielen Dank für Deine sehr spannende Nachricht. Leider habe ich aktuell aufgrund eines bestimmten Erlebnisses eine heftige Abneigung und innere Abwehr gegen das Thema „Aufstellungsarbeit“. Ich möchte mir Zeit geben und mich anschließend wieder damit beschäftigen. Es ist auf jeden Fall ein sehr interessantes Gebiet und mal sehen, inwiefern wir damit in Kontakt kommen. Viele liebe Grüße, Lara

      Antworten
  22. Sandra Lidwina sagte:

    DANKE von Herzen! Mögt ihr gesegnet sein auf eurem Familienweg. Bin tief berührt und bewundere euren Mut mit der Familie unterwegs zu sein. Ich zweifle leider, dass wir das auch schaffen. Aber mindestens davon träumen, das ist evtl der Anfang?!
    Alles Liebe Sandra

    Antworten
    • Lara
      sagte:

      Träume bleiben Träume, wenn wir sie nicht in die Hand nehmen… Traut Euch, es gibt nichts zu verlieren, nur Erfahrungen zu sammeln! Alles Gute, Lara

      Antworten
      • Lara
        sagte:

        Oli verdient Geld über Online-Coaching und wir haben noch Geld aus unserem Hausverkauf. Außerdem halten wir unsere Lebenshaltungskosten so niedrig wie möglich… Liebe Grüße, Lara

        Antworten
  23. Frank sagte:

    Hallo Lara,
    da wollte ich eigentlich etwas über Familienwohnmobile lesen und bin an diesem Artikel hängen geblieben. Es freut mich zu lesen, wie du deine Kinder siehst.
    Zum Thema Familienaufstellung habe ich das Bedürfnis dir zu sagen, dass es da erhebliche Unterschiede gibt, die nicht durch den Preis ausgedrückt werden (wußten du wahrscheinlich – ich wollte nur sicher gehen). Ich selbst habe durchweg gute Erfahrungen damit gemacht.
    Es scheint wie bei einer Zwiebel zu sein – viele Schichten / Themen, die es zu bearbeiten gilt.
    Wir leben in der Nähe von Flensburg und haben den Gedanken an ein mobiles Leben immer wieder verworfen. Ich glaube bei der Energie, die wir 5 zuweilen haben, würde sich unser Mobil nach außen ausbeuten…
    Ich wünsche euch eine gute Zeit!
    Liebe Grüße
    Frank

    Antworten
  24. Barbara sagte:

    Liebe Lara, zufällig habe ich euch, die Horlachers im Netz gefunden und lasse mich nun von euren Einsichten inspirieren.
    Bald werde ich 50 Jahre alt, und sass heute am Frühstückstisch mit meinen Kindern. Die Grosse übernachtete bei uns, nachdem wir gemeinsam einen tollen Film genossen hatten, der vierzehnjährige lebt bei mir. Worte, Lachen und Blicken flogen über den Tisch und ich dachte:“Wow, das sind meine Kinder.“ Und ich fühlte eine Bewegung in mir, die Rolle der Mutter ändert sich wiederum, ich als Frau stehe an einem völlig anderen Ort, als damals als ich das Gewicht der Kinder auf den Hüften spürte oder ihr Geschrei im Ohr hatte, an der Kasse in der Migros …
    Meine Kinder stelle ich mir als Kreise vor, es gibt eine grosse Schnittmenge. Die besteht aus hoher Sensibilität und Intelligenz, Kreativität, Anteilnahme, Schnelligkeit. Die Energielevel sind sehr unterschiedlich. Respektive, sie verändern sich auch dauernd, meine Tochter beispielsweise erlebe ich heute völlig anders, als damals als Mädchen. Sie braucht viel mehr Rückzugszeit.
    Zwei Inputs haben mir als Mutter, als Mensch sehr geholfen und helfen immer noch: Jirina Prekop und ihre Festhalte-Therapie sowie Elaine Aron – Das hochsensible Kind. Prekop ist umstritten, ich habe ihre Kolumnen in einer Schweizer Zeitschrift sehr geschätzt und das Festhalten, als sehr heilsam für mich und die Kinder erlebt. Es ist ähnlich, wie die Geschichte mit dem Pferd, die du oben beschreibst. Dem Kind wird erlaubt, zu schreien, zu toben und ich halte es, whatever, ich bin da und ich bleibe – du musst dich mir nicht zuwenden – kein Blickkontakt nötig, du spürst meinen Rücken, meinen Atem, meine Arme, die dich fest halten ohne dir weh zu tun.
    Das Buch hat meinen Kindern und mir geholfen zu erkennen, wer wir sind und wie wir mit unseren Fähigkeiten leben können. Es ist oft sehr belastend mit so feinfühligen Antennen ausgestattet zu sein, und noch öfter sehr bereichernd, wenn wir lernen wie sie auszurichten und auch den Empfänger mal auszuschalten.
    Herzlichst grüsst dich
    Barbara

    Antworten
    • Lara
      Lara sagte:

      Liebe Barbara,
      herzlichen Dank für Deine Nachricht! Ich fühle mich immer wieder sehr geehrt wenn Frauen, die nicht aus meiner Generation stammen (ganz unabhängig ob älter oder jünger), sich für unsere Geschichte interessieren. Danke auch für den Impuls, mich noch einmal mit den Hintergründen der Festhalte-Therapie auseinanderzusetzen. Ich hatte das Thema nach einem kritischen Artikel, den ich darüber gelesen hatte, für mich ad acta gelegt. Im Grunde genommen mache ich mit der Trage, wie Du sagst, ja eine ähnliche Erfahrung, die aber nicht als übergriffig von meinem Kind gewertet wird. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und freue mich über den kurzen Flash in die Zukunft, wenn unsere „großen“ Kinder mit uns frühstücken werden… Alles Liebe, Lara

      Antworten
  25. Alexa sagte:

    Danke, dass ihr das teilt und danke, dass ihr eurer Kind (und die anderen beiden auch) so sein lasst wie es ist. Dadurch kommt ein freier, starker Mensch mit gutem Fundament in die Welt, der die Welt auch wieder zu einem besseren Ort machen kann.
    Ich selbst hatte als Kind auch sehr starke Emotionen und sie durften nicht sein, weil meine Eltern selbst wahnsinnige Angst davor hatten auffällig oder unnormal zu sein. Jetzt mit 30 fange ich an, dies endlich aufzuarbeiten und dies alles auch als Gabe zu sehen, auch Stimmungen und Unehrlichkeit und Unklarheit zu spüren und ansprechen zu dürfen. Denn das ist doch was gutes, ehrlich zu sein, Klärung zwischen Menschen zu schaffen um damit echte Verbindung zu schaffen.
    Ich habe als Kind also alles verstecken „müssen“, um die „Liebe“ von Mama und Papa nicht zu verlieren, und habe ein Feuerwerk der Lebenslust begraben. Ausbrüche, wie Puppen rot anmalen und mit Todeswünschen gegen die Wand zu schmeißen, wurden unterdrückt, statt dass sich jemand mal gefragt hat, was mit dem Kind wirklich los ist. Sehr schade. Ich kann es ihnen auch noch nicht ganz verzeihen. Sprechen können wir darüber auch nicht.
    Schön, wenn Kinder in ihren Eltern echte Eltern haben, die ihnen echten Schutz und Halt geben und bedingungslose Annahme, und für ausgesprochene Klarheit sorgen, Konflikte offen bearbeiten, so dass es allen gerecht wird. Wenn Eltern gewillt sind, wirklich hinzugucken und bereit sind, das Kind auch als eigenen Spiegel zu sehen, ist es mitunter das beste, was man machen kann. Für die Betroffenen und für die ganze Weltgemeinschaft.
    Danke, dass ihr diesen wertvollen Beitrag damit in die ganze Welt gebt.

    Antworten
    • Larissa
      Larissa sagte:

      Danke für Deine Nachricht, Alexa! Es ist so wichtig zu sehen, wie es „intensiven“ Kindern auch später geht und wie wir ihre Situation in der Kindheit weiter verbessern können. Alles Liebe Dir!

      Antworten
  26. Christine sagte:

    Hi Larissa! Ich finde es unglaublich mutig, dass du dieses Thema hier aufgreifst und so explizit schilderst. Ich selbst habe beim Lesen aufwallende Wut gespürt. Erstaunlich! Beim Lesen dachte ich sofort: Das Kind ist hochsensibel und schon Mal an ADS gedacht? Ich bin selbst betroffen, wurde aber erst im Erwachsenenalter diagnostiziert. Ich kenne diese Problematik der Emotionsregulation zu genüge, aber ich hatte keine Eltern, die sich so intensiv mit mir auseinander gesetzt haben, um mir dabei zu helfen, die Emotionen zu regulieren und zu verstehen. Kennst du den „das gewünschte ste Wunschkind“ Blog? Unter dem Stichwort Trotz ist ein fantastischer Artikel, der mir eine ganz neue Perspektive zum Thema Wut bei Kindern gegeben hat! Vor allem die Einsicht, wie ein Kindergehirn im Wutanfall neuronal aufgestellt ist. Vielleicht hilft er auch dir? Auf jeden Fall alles Liebe von mir! Viele Grüße aus Norddeutschland!

    Antworten
    • Larissa
      Larissa sagte:

      Danke für Deine Nachricht und den Tipp, Christine! Den Blog kenne ich, habe aber den Artikel noch nicht gelesen. Vielen Dank und alles Liebe Dir! Larissa

      Antworten
  27. Susann Wolf sagte:

    Du sprichst mir aus der Seele und es las sich so als würdest du von meinem Sohn reden. Ein sehr intelligenter kleiner Mann mit dem Herz am richtigen Fleck, sehr sensibel und doch manchmal unberechenbar. Es ist nicht immer leicht aber er ist etwas ganz Besonderes und macht mich jeden Tag stolz auf ihn.
    Liebe Grüsse aus Essingen ?

    Antworten

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